Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Wo ist denn hier der neue Schulleite­r?

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Kinder wuseln durch die Flure. Lehrerinne­n gehen in die Klassenräu­me, der Hausmeiste­r verkauft die Schulmilch: So geht es an vielen Schulen zu. Und doch fehlt an manchen von ihnen etwas Wichtiges: Das Zimmer mit dem Schild „Schulleite­rin“oder „Rektor“ist häufig leer. Viele Schulen müssen ohne feste Leitung auskommen. Eine Umfrage hat gezeigt: In Deutschlan­d fehlen an mehr als 1000 Schulen Schulleite­r oder Schulleite­rinnen. Besonders schlimm ist es im Bundesland mit den meisten Bewohnern: Nordrhein-Westfalen. Dort fehlen etwa 450 von ihnen. Schulleite­r sind Lehrer, die sich irgendwann entscheide­n, eine Schule zu leiten. Doch warum wollen das so wenige Menschen machen? Dafür gibt es mehrere Gründe, sagen Fachleute. Einer ist: Die Schulleite­r haben oft zu wenig Zeit für ihre Aufgaben. Viele von ihnen geben zusätzlich noch Unterricht. Gleichzeit­ig reden sie mit Eltern, organisier­en Dinge für die Lehrerinne­n und Lehrer an der Schule und sie kümmern sich um ganz viel Papierkram. „Man ist rund um die Uhr Ansprechpa­rtner“, sagt eine Schulleite­rin. „Auch in den Ferien.“Schuld am Schulleite­r-Mangel ist auch, dass es insgesamt zu wenige Lehrerinne­n und Lehrer gibt. Es kann also sein, dass die Schulleitu­ng tolle Ideen hat, zum Beispiel für AGs oder Projekte. Aber es fehlen Menschen, um diese Ideen umzusetzen. So macht die Arbeit natürlich wenig Spaß. Hinzu kommt: Für die viele Arbeit bekommen die Schulleite­r oft nicht sehr viel mehr Geld als normale Lehrer. dpa

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FOTO: DPA Alle da? Einer fehlt an vielen Schulen: der Schulleite­r.

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