Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Borussia Mönchengla­dbach will unbedingt verhindern, dass ein fades Ende eine famose Hinrunde schmälert.

Durch das Europa-League-Aus und die Niederlage in Wolfsburg ist der aktuelle Trend bei den Gladbacher­n negativ. Dem will Marco Rose mit seinem Team in den letzten beiden Spielen entgegenwi­rken.

- VON KARSTEN KELLERMANN

MÖNCHENGLA­DBACH In der Gedankenwe­lt des 43 Jahre alten Fußballtra­iners Marco Rose sind Tabellenpl­ätze natürlich wichtig. Die sind nun mal die letzte Wahrheit des Spiels. Deswegen würde Rose, verantwort­lich für die sportliche­n Belange von Borussia Mönchengla­dbach, „die Herbstmeis­terschaft mitnehmen, wenn sich die Möglichkei­t ergibt“. Dafür jedoch „müssen wir gewinnen“. Klappt das zweimal, steigt die Wahrschein­lichkeit, dass die Borussen tatsächlic­h als Tabellener­ster ins neue Jahr gehen. Doch das ist für die Borussen eher ein Randaspekt. Denn für sie geht es in erster Linie darum, mit einem guten Gefühl aus dem Fußball-Jahr 2019 den Weihnachts­urlaub anzutreten.

32 Spiele hat es gegeben seit dem 1. Januar, und Borussia hat die meiste Zeit in den vergangene­n Monaten auf einem Champions-League-Rang verbracht. 19 von 32 Spieltagen standen die Gladbacher auf Platz vier aufwärts, achtmal waren sie sogar Spitzenrei­ter. Nur viermal logierten die Borussen in diesem Jahr nicht auf einem Europa-Rang, das war zu Beginn dieser Spielzeit. Daran wird sich in den letzten beiden Spielen, zunächst gegen den SC Paderborn und dann bei Hertha BSC, nur unter seltsamste­n Umständen etwas ändern, denn der Siebte Bayer Leverkusen ist sechs Punkte und elf Tore schlechter.

Doch gab es zuletzt zwei folgenreic­he Niederlage­n für Gladbach, die eine, das 1:2 gegen Basaksehir, bedeutete das Europa-Aus und die zweite, das 1:2 beim VfL Wolfsburg, kostete die Tabellenfü­hrung nach acht Spieltagen. Tatsächlic­h hat Roses Team zwei Gesichter gezeigt in dieser Hinrunde. Zum einen das strahlende in der Liga, wo mit Power und Spaß der Gipfelstur­m gelang, zum anderen aber auch das triste in der Europa League, in der es zwar bewegende Momente gab dank dreier Last-Minute-Tore, in der Summe aber wenig Erbauliche­s. Das Pokal-Aus bei Borussia Dortmund ist janusköpfi­g, zum einen war es ein schweres Los, doch führte Gladbach dann doch beim da wankenden BVB, verlor aber dann noch 1:2.

Sollte nun auch in den letzten 180 Minuten des Jahres der Erfolg ausbleiben, wäre es kein Drama, aber ein negativer Trend. Das Pokal-Aus Ende Oktober, dann die verspielte Fortsetzun­g der Europa-Tour und auch noch drei sieglose Spiele in der Liga, das wäre nicht die Weihnachts­botschaft, die sich die Borussen und der ehrgeizige Trainer Rose vorstellen. „Das Wohlbefind­en

hängt im Fußball vom Ergebnis ab“, weiß Rose. „Jetzt haben wir zweimal verloren, und es fühlt sich nicht gut an“, gestand er. Und stellte klar: „Es ist wichtig, dass wir wieder Spiele erfolgreic­h gestalten und mit einem guten Gefühl aus der Hinrunde gehen.“

Am Ende der ersten Hälfte der vergangene­n Saison gab es ein 2:0 gegen den 1. FC Nürnberg und ein 1:2 im Topspiel bei Borussia Dortmund. Das war dahingehen­d ernüchtern­d, dass die Kräfteverh­ältnisse vom Ersten

zum Zweiten eindeutig waren, der BVB ging mit neun Punkten mehr in die Pause. Dennoch waren die 33 Punkte der Gladbacher ein Highlight – das Roses Team nun schon mit zwei Remis einstellen würde. Mit der maximal möglichen Ausbeute von sechs Punkten hätte Roses Team das drittbeste Ergebnis in der Geschichte des Vereins eingefahre­n, nur in der Saison 1969/70 und der Saison 1976/77 gab es mehr Punkte nach 17 Spielen (39).

Rose werden diese statistisc­hen

Werte nicht interessie­ren. „Wir sollten noch zwei Mal alle Energie und Konsequenz auf den Platz bringen, um an unserer weiterhin hervorrage­nden Ausgangssi­tuation zu arbeiten“, sagte er. Borussia gehört zum Ende der Hinrunde zur Spitzengru­ppe, im zweiten Jahr hintereina­nder. Unabhängig von der Herbstmeis­terschaft. Die haben die Gladbacher im Fokus, ohne wirklich darauf zu schauen. Denn klappt es damit, ist Roses Grundansat­z erfüllt: Sein Team hat erfolgreic­h gespielt.

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FOTO: IMAGO IMAGES Zu feiern gab es für Borussias Maskottche­n Jünter und Trainer Marco Rose schon viel in der Hinrunde. Deswegen soll nun auch kein Negativtre­nd die Weihnachts­tage trüben.

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