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Dortmund belohnt sich nicht

Der BVB verspielt in einer turbulente­n Partie gegen RB Leipzig den Sieg und muss sich mit einem 3:3 begnügen.

- VON HEINZ BÜSE UND JAN MIES

DORTMUND (dpa) Erst sehenswert­er Zauberfußb­all, dann unerklärli­cher Leichtsinn: Borussia Dortmund hat einen Sieg im Titelrenne­n der Fußball-Bundesliga gegen Tabellenfü­hrer RB Leipzig in unglücklic­her Manier zu einem 3:3 (2:0) verspielt. Nach dominanter erster Halbzeit sowie Toren von Julian Weigl (23.) und Julian Brandt (34.) brachte sich der BVB mit katastroph­alen Fehlern vor 80.200 Zuschauern um den Lohn. Nationalsp­ieler Timo Werner (47. und 53.) mit seinen Saisontore­n 17 und 18 führte die Gäste zum Ausgleich, die erneute Dortmunder Führung durch Jadon Sancho (55.) egalisiert­e der eingewechs­elte Patrik Schick (78.).

Beide Mannschaft­en spielten in der Anfangspha­se mit hohem Pressing, aber auch großem Respekt vor der Konterstär­ke des Gegners. Lucien Favre setzte in seiner 50. Bundesliga-Partie als BVB-Trainer erneut auf die mutige 3-4-3-Variante, mit der Dortmund zuletzt wieder wie ein Titelkandi­dat gespielt und vier Pflichtspi­ele in Folge gewonnen hatte. Leipzig wusste in den vergangene­n Wochen ebenso zu überzeugen, geriet aber mit zunehmende­r Spieldauer gegen die im eigenen Stadion noch ungeschlag­enen Gastgeber unter Druck.

Der Plan von RB-Trainer Julian Nagelsmann, den BVB weit in dessen eigener Hälfte unter Druck zu setzen, um das Kombinatio­nsspiel in Richtung der schnellen BVB-Angreifer um Marco Reus zu stören, war nach knapp 25 Minuten wertlos. Mats Hummels nach einer Ecke per Kopf (15.), Achraf Hakimi (21.) und Jadon Sancho (23.) scheiterte­n noch an Leipzigs Torwart Peter Gulacsi. Der angeblich unter anderem von Hertha BSC umworbene

Weigl ließ den Ungarn mit seinem scheinbar harmlosen Distanzsch­uss aus halbrechte­r Position dann aber schlecht aussehen.

Leipzig stellte der Rückstand offensicht­lich vor noch größere Probleme. Bis auf einige wenige, zu zaghafte Annäherung­sversuche an den Dortmunder Strafraum blieb eine Reaktion aus. Dafür zauberten Sancho und Brandt. Der deutsche Nationalsp­ieler drehte sich nach dem Zuspiel des jungen Engländers auf engstem Raum um die eigene Achse

und schloss gekonnt zum 2:0 ab.

Es dauerte keine 90 Sekunden nach dem Wiederanpf­iff, ehe Werner nach einer schwer verunglück­ten Kopfballab­wehr von Bürki weit außerhalb des Strafraums zur Stelle war und die Aufholjagd im Dauerregen anstimmte. Der 23-Jährige traf ins leere Tor, was den BVB sichtlich aus der Fassung brachte. Leipzig wurde in den folgenden Minuten immer stärker. Bürki rettete noch gegen Lukas Klosterman­n (52.), ehe Brand mit einem folgenschw­eren Fehlpass Werners zweiten Treffer einleitete. Sancho nach Vorlage von Reus sorgte für die erneute BVB-Führung. Hakimi (64.) und Reus (68.) hätten noch erhöhen können – doch Schick brachte RB wieder ins Spiel.

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FOTO: IMAGO IMAGES Jadon Sancho (rechts/Borussia Dortmund) mit dem Treffer zum zwischenze­itlichen 3:2 gegen Leipzig.

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