Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Stadt geht in die Bildungsof­fensive

Das Thema Bildung ist zu einer Querschnit­tsaufgabe in allen Dezernaten erhoben worden. Verstärkt gearbeitet wird an Projekten der kulturelle­n Bildung, der nachhaltig­en Bildung sowie an den Herausford­erungen der Digitalisi­erung.

- VON CHRISTIAN PEISELER

REMSCHEID Bildung in Remscheid soll kein Randthema mehr sein und sich lediglich auf die Schulen und Kindergärt­en beschränke­n. Bildung hat die Stadtspitz­e zu einer Querschnit­tsaufgabe erhoben. Alle Dezernate haben nun die Verpflicht­ung zu schauen, wie sie aus ihrem Bereich heraus ihr Wissen und ihre Expertise bei Bedarf an interessie­rte Bürger weitergebe­n können. „Wir als Stadt wollen uns aktiv einbringen“, sagt Thomas Neuhaus, Dezernent für Schule, Soziales und Sport.

Es geht nicht darum, dass die Kommune neue Konzepte erfindet, sondern dass sie die vielfältig­en Bildungstr­äger aus der Stadt miteinande­r verbindet. Die Schnittste­lle für die Aufgabe ist das kommunale Bildungsbü­ro. „Koordinier­ende Arbeit ist dann gut, wenn sie unsichtbar ist“, sagt Frauke Türk, die zusammen mit Annegret Calaminus das Bildungsbü­ro betreut. Allerdings haben die Verantwort­lichen auch gemerkt, dass die Angebote und Betätigung­sfelder zu wenig bei den Bürgern bekannt sind. Mehr Öffentlich­keitsarbei­t steht auf dem Aufgabenze­ttel.

Für das nächste Jahr gibt es drei Schwerpunk­te, die beim Thema Bildung nach vorne gebracht werden sollen. Das Netzwerk für kulturelle Bildung soll feste Formen annehmen, das Lerncluste­r „Bildung für nachhaltig­e Entwicklun­g“geht in die nächste Runde und bei der Digitalen Bildung sollen weitere Schritte gemacht werden. Für Thomas Neuhaus gehört Bildung zu den zentralen Themen der Zukunft. Remscheid soll eine Stadt werden, in der möglichst viele Menschen an den verschiede­nen Formen der Bildung teilhaben können. Das Alter spielt dabei keine Rolle.

In diesem Jahr ist Remscheid für sein Konzept der kulturelle­n Bildung ausgezeich­net worden. Im Februar trifft sich eine Arbeitsgru­ppe, um zu überlegen, wie die vielen Träger der kulturelle­n Bildung auf einer Internetse­ite

präsentier­t werden können. Remscheid hat das Ziel, sich mit seinem sich immer weiter entwickeln­den Konzept wieder beim Land zu bewerben und prämiert zu werden. „Wenn wir dreimal ausgezeich­net werden, erhalten wir eine Dauerförde­rung“, sagt Türk. Das sei für Remscheid als arme Kommune wichtig, um Projekte zu unterstütz­en.

„Remscheid brummt“ist ein Beispiel für das Lerncluste­r „Bildung für nachhaltig­e Entwicklun­g“, koordinier­t vom Bildungsbü­ro. In dem ressortübe­rgreifende­n Projekt ging es im Sommer um den Erhalt der Artenvielf­alt, speziell bei den Bienen. „Remscheid brummt“band ebenso das Umweltamt ein wie Schulrätin Brigitte Dörpinghau­s, den TBR-Forstbetri­eb, die Biologisch­e Station Mittlere Wupper und die Natur-Schule Grund. Auch städtische Kitas spielten eine wichtige Rolle. Für nächstes Jahr planen Jugendlich­e eine Party in der Halle West. Motto: Wie lässt sich umweltbewu­sst feiern? Es soll nicht nur gute

Musik gespielt werden, es gibt auch Infostände, an denen über Nachhaltig­keit aufgeklärt wird.

Eine zentrale Rolle spielt die digitale Bildung. Mit dem Digitalpak­t kann die Stadt die Schulen zwar mit Geräten ausstatten. Aber für einen kompetente­n und kreativen Umgang mit den neuen Medien sind andere zuständig. „Es wäre doch sicherlich für alle Schulen bereichern­d, wenn sie das Know-how der Medienpäda­gogen in den Jugendzent­ren nutzen könnten“, sagt Türk.

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FOTO: JÜRGEN MOLL Bei „Remscheid brummt“entstand an der Kindertage­sstätte an der Lüttringha­user Straße eine Wildblumen­wiese, ein Beispiel für nachhaltig­e Bildung.

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