Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Unfassbar
Zu „Untreuevorwurf gegen Aachener Weihbischof“(RP vom 6. Dezember): „Nein, nein, nicht schon wieder ein negatives Ereignis“, war mein Gedanke, als ich den Artikel gelesen habe. Wo ist da die Ehrlichkeit des Bodenpersonals der Katholischen Kirche? Da ist Weihbischof Dr. Johannes Bündgens aus dem Bistum Aachen, der eine ältere Dame, die er seit vielen Jahren kennt, durch ihre Gutmütigkeit und ihr Vertrauen zu ihm um 127.000 Euro betrügt. Es heißt, er lässt seine Ämter ruhen, aber doch erst, seit der Vorfall durch die Recherche des „SPIEGEL“öffentlich geworden ist. Die Schulden sind zuerst in einer monatlichen Rate von 1000 Euro zurückbezahlt worden. Auf Anraten seiner Rechtsanwälte sollte Herr Bündgens so schnell wie möglich alle Schulden begleichen. Dieses ist seit September 2019 auch der Fall. Was wäre aber, wenn dieses Vergehen nicht veröffentlicht worden wäre? Wie sollen Jugendliche, die er firmt; wie sollen Menschen, die ein Gespräch mit ihm suche; wie sollen Gemeindemitglieder, die er bei der Visitation trifft, dies verstehen? Wie mögen sich all die Ehrenamtler fühlen, die trotz aller Widrigkeiten sich immer noch in den Gemeinden engagieren? Mir ist es wieder einmal bewusst geworden, wie korrupt doch einige Würdenträger in der katholischen Kirche handeln können. „Gott sei Dank” – im wahrsten Sinne des Wortes – gibt es noch einige Priester, die ihrer Berufung folgen und diese auch in der Nachfolge Jesus leben. Und die mit Sicherheit bestimmt ebenfalls entsetzt sind, über diesen neuen Skandal im Bistum Aachen.
Felicitias Klein per Mail