Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Gutgelaunte Jazz-Sause mit den Engelsbläsern
Die Formation aus Engelskirchen begeistert mit einem mitreißenden Weihnachtskonzert das Publikum.
HÜCKESWAGEN (wow) Waren die meisten der diesjährigen Veranstaltungen im Rahmen des Offenen Adventskalenders eher besinnlicher Natur, sah das am Freitagabend im mit rund 50 Zuhörern sehr gut besuchten Kultur-Haus Zach ganz anders aus. Die Engelsbläser aus Engelskirchen hatten zum Weihnachtskonzert geladen – nichts anderes als eine gutgelaunte Jazz-Sause mit nur gelegentlich etwas ruhigeren Momenten war es, was die 15-köpfige Combo dem begeisterten Publikum in knapp zwei Stunden präsentierte.
Klar, manchmal waren es auch die gesetzteren Swing-Momente wie in „Sentimental Journey“, „Speak Low“oder „Winter Wonderland“, die für einen kleinen Moment des Innehaltens sorgten. Aber die besten Reaktionen aus dem Publikum kamen doch immer dann, wenn es, wie im Eröffnungs-Stück „Lasst uns froh und munter sein“oder der herrlich verswingten Version von „Ihr Kinderlein kommet“, beherzt und mit
Schmackes zur Sache ging. Manchmal konnten die Damen und Herren mit ihrem Bandleader Oscar Kliewe aber auch wirklich besinnlich. Etwa bei „In Dulci Jubilo“oder „Ich steh an deiner Krippe hier“. Da war es dann beinahe ein wenig sakral im Kultur-Haus Zach, auch weil E-Bass, Banjo und Schlagzeug dabei nicht beteiligt waren und so der reine Bläserklang
erstrahlen konnte. Ansonsten war die Stimmung aber ganz weit oben, sei es bei „John Browns Body“, „Jingle Bells“, „Rudolph The Red-Nosed Reindeer“mit passender Schellenkranz-Begleitung, der „Bourbon Street Parade“oder „Way Beyond The Blue“, bei dem das Publikum zum mehr als passablen Dixieland-Chor wurde. Diesem Engagement
der Hückeswagener zollte Bandleader Kliewe dann auch besonderen Applaus.
Der Auftritt der Engelsbläser kam beim Publikum sehr gut an. Etwa bei Susanne und Jörn Pfeiffer. „Man merkt sofort, dass die Musiker mit viel Spaß bei der Sache sind. Die gute Laune kommt richtig gut rüber“, sagte Jörn Pfeiffer. Seiner Frau gefielen besonders die teils neuen Arrangements der bekannten Stücke. „Auch die Soli sind vielfältig und gut gespielt“, ergänzte sie. Dafür zeichnete vor allem Trompeter Wolfgang Fischer verantwortlich, der zusammen mit dem Bandleader den Großteil der solistischen Einlagen übernommen hatte.
Als der Abend sich mit dem mit neuem Text versehenen Gute-Laune-Klassiker „Icecream“– stattdessen wurde im Refrain „Glühwein, Glühwein, everybody wants Glühwein“gesungen – langsam dem Ende zuneigte, konnte man im Kultur-Haus Zach vor und auf der Bühne nur glückliche Gesichter sehen.