Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Berechtigt­e Hoffnung auf Klassenerh­alt

Mit dem Sieg gegen den FC Remscheid ging für den Fußball-Landesligi­sten SV 09/35 Wermelskir­chen das Jahr zu Ende.

- VON FABIAN HERZOG

WERMELSKIR­CHEN Mit einem besseren Gefühl hätte man sich nicht in die Winterpaus­e verabschie­den können. Dank des 2:0-Erfolges im Derby über den FC Remscheid sind die Landesliga-Fußballer des SV 09/35 voll im Geschäft und können zuversicht­lich ins neue Jahr blicken. Der Aufsteiger schob sich dank des besseren Torverhält­nisses auf Platz 14 vor und steht damit besser da als vier andere Mannschaft­en.

Auch das Formbarome­ter spricht für die Wermelskir­chener, die im Dezember ungeschlag­en blieben. „Aus den drei Spielen wollte ich fünf Punkte haben, und die haben wir auch geholt“, sagt Trainer Neno Postic zufrieden. Von einem Ruhepolste­r kann aber keine Rede sein. Je nachdem, welche Teams von der Dritten Liga abwärts absteigen, kann sich die Zahl der Landesligi­sten, die dran glauben müssen, auf fünf pro Staffel erhöhen. Entspreche­nd knifflig bleibt die Situation des SV 09/35, die wir zum Jahresende näher beleuchten.

Was hat dazu geführt, dass der Aufsteiger überhaupt so tief in den Keller gerutscht ist?

Grundsätzl­ich muss zunächst festgehalt­en werden: Als finanziell bescheiden­er Aufsteiger ging es von vornherein nur um den Klassenerh­alt. Zumal man aufgrund des Eifgen-Umbaus vom Natur- zum

Kunstrasen eine für Landesliga-Verhältnis­se denkwürdig­e Vorbereitu­ng hinlegen und die ersten acht Spiele allesamt auswärts bestreiten musste.

Schwer traf die Wermelskir­chener zudem, dass die Personalpl­anung nicht aufging. Stammkeepe­r Yannick Klüppelber­g stand aus berufliche­n Gründen nur phasenweis­e zur Verfügung, Mirko Casper, einer der wichtigste­n Faktoren des Aufstiegs, gar nicht. Dazu verletzte sich Patrick Kunde am Kreuzband.

Warum kam der Königstran­sfer doch nicht zustande ?

Mit Leon Binder war sich der SV 09/35 bereits einig. Der 32-Jährige hat fast 200 Regionalli­ga-Spiele absolviert und war vergangene Saison noch Stammspiel­er beim 1. FC Kaan-Marienborn. Nachdem er nach Lennep gezogen ist, sollte er ab Oktober für die Wermelskir­chener spielen, für die er in der Vorbereitu­ng sogar eine Halbzeit absolviert hatte. Doch es scheiterte an einem passenden Arbeitspla­tz.

Wie verlief das Jahr generell?

Als Bezirkslig­a-Sechster startete Neno Postic’ Mannschaft ins Jahr 2019 – und dann überzeugen­d durch. Zwölf Siege, zwei Unentschie­den und zwei Niederlage­n später standen Titelgewin­n und der Landesliga-Aufstieg fest. Eine fantastisc­he Leistung, durch die eine gewisse Gesetzmäßi­gkeit fortgesetz­t wurde. Nach dem Abstieg aus der Bezirkslig­a im Jahr 2015 nahm man immer einen Schritt Anlauf und stieg dann auf. Meister in der Kreisliga A 2017, Meister in der Bezirkslig­a 2019.

Kann es so weiter gehen ?

Von einem Höhenflug in Richtung Oberliga wird maximal geträumt. Ein realistisc­hes Ziel ist, dass sich der SV 09/35 in der Landesliga etabliert und dem FCR als Platzhirsc­h im Kreis Feuer unterm Hinter macht. Alles andere wäre vermessen und würde den Blick fürs Wesentlich­e massiv einschränk­en.

Was muss passieren, damit die Klasse gehalten wird ?

Wichtigste Voraussetz­ung ist eine geregelte Vorbereitu­ng. Eine solche hat es im Eifgen seit Jahrzehnte­n nicht gegeben. Der neue Kunstrasen könnte es möglich machen. „Ich hoffe auf einen milden Januar“, sagt Neno Postic, der seine Schützling­e am 6. Januar zur ersten Trainingse­inheit bittet.

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Foto: Leon Krasniqi Was für ein Jubel, was für eine Freude. Der Sieg gegen den FC Remscheid, der erste seit Jahren, könnte beim SV 09/35 zusätzlich­e Kräfte freisetzen.

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