Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Frohe Weihnachte­n oder Christmas for Future!

- VON HORST THOREN

Heiligaben­d for Future? Das wäre doch was! Das Engagement von Greta Thunberg für eine lebenswert­e Zukunft hat etwas von religiöser Inbrunst. Aber es bewegt die Jugend, nur und zu leben. an Missachtun­g erinnern appelliert sich Umweltakti­vistin Allein: selbst ihre an an Ihre zu die die auf Überzeugun­gskraft, denken. Hoffnung Bereitscha­ft junge sich auch nahm, Kirche, So sein muss umstritten des mag: um die noch Einzelnen, ihren ihre Ihre mutig wachsen. die Begeisteru­ng Kompromiss­losigkeit, Glauben schwedisch­e auftrat nicht Tradition, Kreise Die auf zu könnte den meisten Gleichgesi­nnter. erinnern: Weg, die ausgeprägt­er ihnen deutschen um an sich liebgeword­en die Allein: an Krippe sein. Christen die Hoffnung Ihr von ist. Sendungsbe­wusstsein machen Bethlehem. Sie der feiern sich Menschheit sie heute Eine im Weltsicht Würde und heutzutage selbst für als „Gutmensch“andere Jesus auf einsetzt, resigniere­n, die belächelt? Welt? wer Würde käme sein Wer Brot er er sich hierzuland­e mit teilt, bedingungs­los seiner wer ignorante der Ungerechti­gkeiten Gesellscha­ft Obrigkeite­n ins mutig Herz annimmt, in schließt Frage wer stellt und die und Randgruppe­n Bedrängte sich sozialer in Verunsiche­rung den Arm nimmt, zunehmend stößt im Land auf Unverständ­nis, um sich greifender wird oftmals das Wort. als Populisten naiver Spinner schüren abgetan. Neid und Wutbürger Verlustäng­ste. führen Die und Sorge zusammenhä­lt geht um, – wir Wohlstand könnten und verlieren, Identität. was Dabei trägt fordern viele für sich ein, was sie selbst nicht zu geben bereit sind: Verständni­s und Fürsorge.

Und auch die Kirche, von Skandalen um Missbrauch, Macht und Finanzen geschüttel­t, sucht Antworten in Debatten um Strukturen, statt nach dem Glauben zu bei fragen allem und Selbstzwei­fel Nächstenli­ebe Zuversicht zu verkünden. predigen? Wie will sie

Der Blick in die „sozialen“Medien fällt auf einen und Falschauss­agen Argumente Hartherzig­keit Trend: werden werden und In auf unserer Fakten mit dem zum Häme zählen Vormarsch. gängigen Gesellscha­ft und wenig, Hass Mittel Andersdenk­ende ist Lügen überschütt­et, der die Politik, bei Feuerwehrl­eute, Hilfseinsä­tzen angegriffe­n Polizisten und oder Sanitäter beleidigt, werden Politiker sehen sich Morddrohun­gen ausgesetzt.

Unsere Gesellscha­ft hat die Barmherzig­keit delegiert – an staatliche Stellen, Organisati­onen, an Altenheime und Krankenhäu­ser. Wer heute in diese Welt geboren wird, erfährt in unserem Land eine umfassende Betreuung – bis zum Tod. Ob der Einzelne aber echte, herzliche Zuwendung erfährt, hängt von seinem Umfeld ab, ist keine staatliche, sondern eine ganz persönlich­e Aufgabe, wird nicht verordnet, sondern geschenkt, ist freiwillig, vermittelt das gute Gefühl der Geborgenhe­it. Es ist das, was der christlich­e Glaube lehrt: Wer selbst barmherzig handelt, dem kann der Glaube an eine höhere Barmherzig­keit zuteil werden.

Zuwendung schenken, Zeit nehmen, zuhören, Verständni­s haben, verzeihen, füreinande­r da sein, teilen, trösten. Das alles kann jeder geben und damit seinen Beitrag leisten. Barmherzig ist, wer sich des anderen annimmt, dessen Freud und Leid zum eigenen macht. Erst die persönlich­e Zuwendung, das spürbare Mit-Fühlen, zeugt von Barmherzig­keit. Wahre Größe zeigt der, der sich auch den Fremden zuwendet, dem Unbekannte­n die Hand reicht, dem Verwirrten den Weg weist, dem Andersdenk­enden mit Argumenten begegnet. Dabei ist Barmherzig­keit gerade da gefragt, wo sie uns am schwersten fällt! Sie setzt immer Opferberei­tschaft voraus: Verzicht auf etwas, was einem lieb ist. Sie gibt aber auch viel – gerade heute, an Heiligaben­d, wo die Bereitscha­ft zur Zuwendung groß ist.

An diesem Tag, an dem wir Christi Geburt feiern, soll uns das Erlebnis von Glaube, Liebe, Hoffnung stärken. So glauben die Christen: Gott hat sich der Menschheit erbarmt, indem er seinen Sohn als Erlöser auf die Welt brachte. Die Menschen guten Willens sollten erfahren, dass Barmherzig­keit auf Gegenliebe stößt. Diese Botschaft ist 2000 Jahre alt, doch keineswegs überholt. Modern ausgedrück­t könnte sie lauten: Christmas for Future.

Newspapers in German

Newspapers from Germany