Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Große Sause im neuen Jugend-Freizeitpark
Als Bauherr und Träger hat die Stadtverwaltung die federführenden Vereine, deren Aktive den Jugend-Freizeitpark nutzen wollen, bei der Planung gut eingebunden. Die freuen sich auf den Baubeginn. Ihre Hoffnung: eine Fertigstellung bereits im Herbst kommend
WERMELSKIRCHEN Konkrete Pläne zur Eröffnung haben die Gruppen und Vereine rund um den Jugend-Freizeitpark noch nicht erarbeitet – aber: „Groß“soll sie werden, die Eröffnungsfeier an der Dellmannstraße neben dem Lidl-Discountmarkt. „Jetzt steht für uns auch erst einmal die Festtagspause an. Im neuen Jahr starten wir dann mit der Planung“, kündigt Jonas vom Stein an. Der 30-Jährige ist Vertreter des Christlichen Vereins Junger Menschen (CVJM) in Wermelskirchen, der sich für den Bau des Jugendfreizeitparks stark gemacht hat und dort eine oder mehrere Rollhockeyteams ins Leben rufen möchte.
Mitstreiter sind die Vereine Rollrausch, die hauptsächlich die BMX-Radfahrer vertreten, Flip-Off für die Skateboarder und der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC). Letzterer forcierte vor allem die Anbindung des Parks an die Balkantrasse.
Im Gespräch mit unserer Redaktion zeigen sich die Vereinsvertreter froh, dass nunmehr die Finanzierung des Jugend-Freizeitparks gesichert ist und einem Bau nichts mehr im Wege steht. „Bürgermeister Rainer Bleek hat es bis zuletzt spannend gemacht. Das ist jetzt die Belohnung für jahrelange Arbeit“, stellt Uwe Kaplan (59 Jahre) mit seiner Ehefrau Ute (57) fest, die sich als Rollrausch-Elternvertreter engagieren. Und Marco Lerch (50, Rollrausch) fügt hinzu: „Der Jugend-Freizeitpark hat eine breite Unterstützung in der Bürgerschaft in Wermelskirchen – eigentlich konnte dazu keiner mehr ernsthaft Nein sagen. Die Nachricht, dass das Projekt starten kann, ist ein schöner Jahresabschluss für uns, für die Jugend und für die ganze Stadt.“
Die Vorfreude auf die Umsetzung ist groß, denn von den gemeinsam mit der Stadt und einem Fachbüro entwickelten Planungen sind die Vereinsvertreter überzeugt. „Der Bau wird sich lohnen“, ist Jonas
vom Stein überzeugt: „Der Park wird Strahlkraft über die Stadtgrenzen hinaus haben.
Verschiedene Sportarten finden dadurch eine Außenanlage, Anfänger und Fortgeschrittene können ihn gleichermaßen gut nutzen. Größe und Qualität sind wichtig, damit der Park letztlich genutzt wird.“Und die Anbindung an die Radtrasse sei ebenso wichtig, meint Uwe Kaplan. „Eine kleinere Anlage als Möchte-Gern-Variante wäre versenktes Geld gewesen, weil die niemand nutzen würde“, ist André „Polo“Finger von Flip-Off überzeugt. Obendrein
werde sich der Park durch die zentrale Lage in das Stadtbild einfügen, schätzen die Vertreter ein. „Er wird keine Rand-Existenz in irgendeinem Hinterhof führen.“
Zuversichtlich blicken die Vereinsvertreter auf das kommende Jahr: Die Ausschreibung der Gewerke könne nun erfolgen, der erste Spatenstich sei im Frühling denkbar und eine Fertigstellung nach sechs bis sieben Monaten dann im Herbst. „2021 wird dann richtig spannend, denn dann wird sich die Nutzung richtig entwickeln und etablieren“, blickt Marco Lerch aus: „Aus dem gesamten Umland werden Leute kommen – aus Hückeswagen, Solingen, Remscheid, Radevormwald und sogar Köln. Wir wissen doch, dass unsere Rollrausch-Halle immer gut besucht war.“Und weiter: „Kannst du etwas anbieten, ergeben sich viele Dinge ganz dynamisch von selbst.“
Ideen für die Zukunft des neuen Jugend-Freizeitparks haben die Vereine schon einige in petto. Dazu gehören in einem zweiten Schritt auch Wünsche wie die Installation von sanitären Anlagen, Flutlichtern oder eine Ladestation für E-Bikes. Weitere Veranstaltungen nach der
Sause zur großen Eröffnung des Jugend-Freizeitparks könnten Turniere, Wettbewerbe, Skate-Jams und Open-Air-Konzerte sein. „Ein Vorbild wäre zum Beispiel die ‚Thalfahrt‘ in Odenthal“, sagt Marco Lerch und richtet damit den Blick über den Wermelskirchener „Tellerrand“hinaus in die Nachbarstadt.
Die „Thalfahrt“hat sich in Odenthal mittlerweile zu einem generationenübergreifenden, interkulturellen und über die Region Odenthals hinaus bekannten Jugend- und Kulturfestival gemausert. Das könnte auch in Wermelskirchen gelingen.