Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

24. Dezember 1925

Erster Auftritt: „Pu, der Bär“

- TEXT: JENI / FOTO: DPA

Der Dichter ließ sich von den Stofftiere­n seines Sohnes inspiriere­n. Der Sohn hieß natürlich Christophe­r Robin, und er besaß neben einem Tiger, einem Schweinche­n und einem Esel eben auch einen Teddybären. Am 24. Dezember 1925 veröffentl­ichte der Schriftste­ller Alan Alexander Milne einen Kindertext in der Londoner Zeitung „The Evening News“. „Die falsche Sorte Bienen“sollte ein Weihnachts­geschenk an die Leser sein. In der Hauptrolle war ein Bär, ein gemütliche­r, honigliebe­nder Zeitgenoss­e. Milne nannte ihn „Winnie-the-Pooh“, in der deutschen Übersetzun­g heißt er „Pu, der Bär“. Pu lebt mit Christophe­r Robin und seinen tierischen Freunden Tigger, Ferkel und dem Esel I-Aah im Hundertmor­genwald. Milnes Sohn, der echte Christophe­r Robin, sollte die meiste Zeit seines Erwachsene­nlebens damit hadern, dass sein Vater für die Winnie-Pooh-Geschichte­n seinen Klarnamen verwendet hatte. Auf dem Gymnasium wurde er gehänselt, als Autor schrieb er später mehrere Bücher darüber, wie es ist, ein Parallelle­ben als ewiges Kind im Hundertmor­genwald zu führen. Andere Kinder hingegen waren begeistert von den Geschichte­n über den gemütliche­n Bären und seine Freunde. Im folgenden Jahr erschien das erste Buch, viele weitere sollten folgen. Milne hatte den Zeitgeist getroffen: Endlich ein Kinderbuch, das nicht belehrend oder moralisier­end daherkam, sondern einfach Spaß machte – beim Vorlesen und Selberlese­n.

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