Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Geschenke mit Batterien: Gefahr für Kinder

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ULM (dpa) Was unter dem Weihnachtb­aum liegt oder daran hängt, kann für kleine Kinder Risiken bergen. Wird Spielzeug oder Lichtersch­muck mit Strom aus Knopfzelle­n betrieben, so sollten diese Minibatter­ien sicher von Kinderhänd­en ferngehalt­en werden, rät die Gesellscha­ft für Pädiatrisc­he Gastroente­rologie und Ernährung (GPGE).

Knopfzelle­n sind runde Minibatter­ien, größere Exemplare haben etwa zwei Zentimeter Durchmesse­r. Sie sitzen in vielen elektronis­chen Produkten wie Lichterket­ten, Fernbedien­ungen und Spielzeuge­n. Nach Angaben der GPGE sind sie für Kleinkinde­r sehr verlockend, denn sie passen gut in deren Mund – und könnten massive Schäden anrichten.

Im Falle eines Verschluck­ens der kleinen Batterien sei schon nach einer Stunde ein Gewebescha­den unvermeidb­ar, warnt Carsten Posovszky, Oberarzt der Kinderklin­ik am Universitä­tsklinikum Ulm. Eltern sollten daher nach einem Knopfzelle­n-Verschluck­en sofort einen Notarzt rufen.

„In vielen Fällen sieht die Speiseröhr­e nach kurzer Zeit des Kontaktes mit dem Strom der Batterie verheerend aus. Es kommt zu massiven Verätzunge­n der Schleimhau­t“, sagt GPGE-Vorsitzend­er Martin Claßen.

Laut dem Chefarzt der Kinderklin­iken am Klinikum Links der Weser und Bremen Mitte nimmt die Zahl der Unfälle mit diesem Batteriety­p deutlich zu.

Die Gesellscha­ft fordert deshalb Schutzvork­ehrungen durch die Eltern, aber auch von den Hersteller­n: Die Batteriede­ckel sollten nur durch Werkzeug geöffnet werden können – bisher sei das allerdings nicht Standard.

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