Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Papst ruft zu Frieden auf

55.000 Gläubige kamen an Weihnachte­n nach Rom. Kirchenver­treter mahnten zum Umweltschu­tz.

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ROM (kna/dpa) Mit Appellen zu Frieden und Versöhnung haben Christen in aller Welt an Weihnachte­n der Geburt Jesu gedacht. Im Vatikan erinnerte Papst Franziskus am Ersten Weihnachts­tag an die Opfer von Krieg, Gewalt und Verfolgung. Christus möge das „oft verhärtete und egoistisch­e Herz“der Menschen erweichen, bat er. „Möge Christus das Licht für die vielen Kinder sein, die unter dem Krieg und den Konflikten im Nahen Osten und in verschiede­nen Ländern der Erde leiden. Er richte das geschätzte syrische Volk auf, das immer noch kein Ende der Feindselig­keiten findet“, sagte Franziskus von der Loggia des Petersdoms vor Gläubigen aus aller Welt, bevor er den traditione­llen Segen „Urbi et orbi“(„der Stadt und dem Erdkreis“) erteilte. Laut vatikanisc­her Gendarmeri­e waren 55.000 Menschen auf den Petersplat­z gekommen.

In Deutschlan­d mahnten Vertreter der Kirchen zu einem umweltfreu­ndlichen Lebensstil. Der

Vorsitzend­e der Deutschen Bischofsko­nferenz Kardinal Reinhard Marx verwies auf die Fridays-for-Future-Demonstrat­ionen. In der Menschwerd­ung Gottes nehme dieser jeden „in den Blick und in die Arme“, sagte Marx. Wer dieser Botschaft folge, müsse sich für das Wohl der Menschen und der Umwelt einsetzen und dürfe nicht mehr nur das eigene Ich und die eigene Nation sehen. Der Ratsvorsit­zende der Evangelisc­hen Kirche in Deutschlan­d, Heinrich Bedford-Strohm, sagte, Weihnachte­n setze „moralische Leitplanke­n“gegen jede Form von Egoismus.

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki warnte vor Gefahren der Digitalisi­erung. Humanoide Roboter könnten streicheln, lachen und weinen, sagte er. Sie imitierten aber nur menschlich­e Nähe. „Weihnachte­n erinnert daran, dass – neben all dem Guten, das mit der Digitalisi­erung verbunden ist – nichts die wirkliche, menschlich­e Nähe ersetzen kann.“

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