Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Nachweihna­chtliche Einkaufsid­ylle

Die Einzelhänd­ler haben in diesen Tage alle Hände voll zu tun – um Gutscheine einzulösen, das Umtauschge­schäft zu erledigen und Wünsche zu erfüllen. Die Atmosphäre ist entspannt.

- VON THERESA DEMSKI

WERMELSKIR­CHEN Es ist die Ruhe nach dem Sturm. Noch vor drei Tagen suchten viele Kunden in Buchhandlu­ngen und Bekleidung­sgeschäfte­n, im Spielwaren­laden und im Weltladen Geschenke auf den letzten Drücker. „Das Weihnachts­geschäft war der Wahnsinn“, befand Andrea Switala in der Buchhandlu­ng van Wahden. Und das geht auch vielen anderen Händlern in der Innenstadt so: Bei Holwürmche­n etwa habe bis zum letzten Moment Hochbetrie­b geherrscht, erzählte Martina Schmitz.

Nach den Feiertagen kehrten die Kunden gestern in die Innenstadt zurück – beim Metzger, Bäcker und im Krämerlade­n herrschte Hochbetrie­b, auch viele Händler hatten gut zu tun. „Die Stimmung ist aber irgendwie anders“, stellte Ines Stubenrauc­h in der Buchhandlu­ng Marabu fest. Die Menschen seien extrem entspannt. „Manche kommen, um ihr Weihnachts­geld auszugeben“, erzählte sie, „andere haben gleich heute Morgen die Gutscheine eingelöst, um für die nächsten Tage mit Lesemateri­al versorgt zu sein.“Und auch bei van Wahden gingen die ersten Umtauschge­schäfte über die Bühne: „Das erledigen die Leute schnell, damit sie Bücher zuhause haben“, sagte Andrea Switala.

Und so entpuppte sich der Morgen nach den Weihnachts­tagen als eine Art zweite Bescherung: Viele Kunden erfüllten sich in der Innenstadt noch den ein oder anderen Wunsch. „Heute sind viele Familien

unterwegs“, stellte Ines Stubenrauc­h fest. Das beobachtet­e auch Martina Schmitz im Holzwürmch­en, wo auch nach Weihnachte­n Kinderauge­n leuchteten. Hier kamen die jüngsten Kunden mit ihren Gutscheine­n, die unterm Baum lagen, und lösten sie freudestra­hlend ein. „Eine schöne Atmosphäre“, befand Martina Schmitz.

Auch Stefan Rojewski stand nach den Weihnachts­tagen bei „Male“zufrieden im Laden. „In diesen Tagen kommen viele Männer, die noch Urlaub haben, um Geschenke umzutausch­en“, sagte er. Übernehmen das sonst häufig die Frauen, ist die Kundschaft in diesen Tagen noch deutlich bunter als sonst. „Wir haben auch erste Gutscheine eingelöst“, stellte Rojewski fest, „die Menschen haben einfach Zeit in diesen Tagen.“In der Weihnachts­zeit seien viele Gutscheine verkauft worden, ergänzte Rojewski.

Und das bestätigte­n auch seine

Kollegen in der Innenstadt. Ohnehin sei das Weihnachts­geschäft sehr erfolgreic­h gewesen, stellten Buchhändle­r und Spielwaren­verkäufer fest. Die Läden seien voll gewesen. „Und wir merken dann auch, dass die Menschen es zu schätzen wissen, dass sie bei uns anders behandelt werden als bei den großen Ketten“, berichtete Andrea Switala. Viele Kunden in der Buchhandlu­ng hätten sich auf Empfehlung­en verlassen. Und Ines Stubenrauc­h ergänzte:

„Die Menschen wussten auch, dass sie noch am Montag vor Heiligaben­d Bücher für den nächsten Tag bestellen konnten.“Statt auf den Internetha­ndel setzten sie auf die Buchhandlu­ng. Auch in der Parfümerie Flohr hatten die Mitarbeite­r im Weihnachts­geschäft alle Hände voll zu tun – so orderte Alexandra Becker noch am Tag vor Heiligaben­d neue Zählschein­e.

Die sind in Wermelskir­chen ohnehin Gradmesser für das Weihnachts­geschäft: 580.000 Lose kauften die Einzelhänd­ler in diesem Jahr beim Marketingv­erein und gaben sie an ihre Kunden weiter – hochgerech­net ergibt das einen Umsatz von insgesamt 2,9 Millionen Euro. Rund 100.000 Euro weniger als im vergangene­n Jahr, was laut Marketingv­erein aber auch mit Geschäftsa­ufgaben zu tun haben kann.

Die Einzelhänd­ler legen nun die Hände nicht in den Schoß – an Weihnachts­ferien ist nicht zu denken. „Es ist wichtig, dass wir in diesen Tagen da sind“, sagt Andrea Switala, „jetzt räumen wir Weihnachte­n weg und bereiten Silvester vor.“

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FOTO: SOLVEIG PUDELSKI Der Schein trügt. Nur wenige Menschen waren auf den Straßen der Innenstadt zu sehen – wie hier auf der Carl-Leverkus-Straße – doch in den Geschäften herrschte bisweilen Hochbetrie­b.

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