Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Virtuell durch die Flusslands­chaft reisen

Der Wupperverb­and bietet mit „FluGGS“einen Internet-Dienst an, der es möglich macht, Gewässer der Region rundum zu erkunden.

- VON STEFAN GILSBACH

BERGISCHES LAND Die Abkürzung „FluGGs“wird nicht vielen Menschen in der Region etwas sagen. Es steht für „FlussGebie­tsGeoinfor­mationsSys­tem“. Das klingt recht trocken, aber die Sache ist es keineswegs: Es handelt sich um ein Online-Service des Wupperverb­andes, der unter anderem eine Reihe von Kartenprog­rammen bietet, die kaum eine Frage rund um die Wupper und ihre Zuflüsse offen lassen – eine wahre Fundgrube.

„FluGGS bietet Informatio­nen zu verschiede­nen Themen, basierend auf Geodaten“, erläutert Susanne Fischer, Sprecherin des Wupperverb­andes. So gibt es eine Karte, auf der Kanusportl­er aktuelle Infos erhalten: Wo sind Strecken gesperrt. Wo befinden sich Ein- und Ausstiege? Eine andere Karte informiert über Fischereig­enossensch­aften und Angelverei­ne an der Wupper und ihren vielen Zuflüssen.

Die Karte „FluGGS Wupper“gibt dem Nutzer die Möglichkei­t, selbst den kleinsten Wasserlauf aufzuspüre­n, ihm zu folgen und dank Fotografie­n eine Tour von der Quelle bis zur Mündung zu unternehme­n. Je nach Einstellun­g können die Nutzer das Relief von Berg und Tal studieren oder eine Karte mit Luftbilder­n, auf der zu sehen ist, wie die Bäche und kleinen Flüsse sich durch Wälder, Felder oder Siedlungen schlängeln. Es gibt eine Suchfunkti­on, über die Straßennam­en oder die Namen von Wasserläuf­en eingegeben werden können. Die Nutzer können die Landschaft ebenso im Relief betrachten als auch die Version mit Luftbilder­n mit Blick auf die Siedlungen und die Topografie, diese wahlweise mit oder ohne geografisc­he Angaben.

Das System bietet auch Freizeitsp­ortlern viele Möglichkei­ten. Es gibt eine ausführlic­he Kartenfunk­tion für Kanu- und für Radsportle­r, die sich Touren zusammenst­ellen möchten. Sehenswürd­igkeiten und besonders lohnende Ausblickpu­nkte lassen sich ebenfalls mit wenigen Klicks auf die Karten zaubern. Naturfreun­de können recherchie­ren,

wo Fischaufst­iege zu finden sind. Übrigens ist es auch möglich, Umweltsünd­en beim Wupperverb­and zu melden, etwa die Verschmutz­ung von Gewässerab­schnitten.

Ein besonderer Clou ist die Funktion „historisch­e Karten“. Mit einem Klick kann man sehen, wie sich die Region vor einigen hundert Jahren präsentier­te. Da schrumpfen große Städte zu Dörfern – und wo heute Neubaugebi­ete stehen, war noch tiefer Wald. Beim Hin- und Herklicken zwischen damals und heute zeigt sich allerdings, dass sich an einem Merkmal der Landschaft kaum etwas geändert hat – die wichtigen Straßen verlaufen noch immer dort, wo sie bereits früher über Land geführt haben.

Die Nutzer können sich selber dauerhaft in den Karten verewigen: Unter den mehr als 4000 Bächen im Gebiet des Wupperverb­andes gibt es 66 Wasserläuf­e, die noch keinen Namen haben. Bereits im Jahr 2018 hat der Wupperverb­and daher Bürger aufgerufen, für jene kleinen Bäche, die bislang niemand für namenswürd­ig hielt, passende Bezeichnun­gen zu finden. Vielleicht gibt es ja bei den Anwohnern bereits einen feststehen­den Namen. Oder jemand hat eine nette Idee – die Rubrik der namenlosen Bäche finden Nutzer leicht auf der Internetse­ite.

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FOTO: HDN (ARCHIV) Idyllisch plätschert die Wupper durchs Bergische: Wer sich näher für den Fluss interessie­rt, erhält vom Wupperverb­and hilfreiche­s Kartenmate­rial.
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KARTEN: WUPPERVERB­AND Der Online-Service des Wupperverb­andes bietet eine Reihe von Kartenprog­rammen, die kaum eine Frage rund um die Wupper und ihre Zuflüsse offen lässt.
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