Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Wer für Silvesterschäden am Auto auf kommt
Wenn kein Verursacher ausfindig zu machen ist, springt die Kaskoversicherung in die Bresche.
(tmn) Party, Böller und Raketen: Der letzte Tag des Jahres ist für viele Menschen der schönste. Nur nicht dann, wenn das eigene Auto in der Silvesternacht beschädigt wurde. Wer bezahlt den Schaden? In erster Linie haftet natürlich der Verursacher. Doch wenn der sich nicht ausmachen lässt, können Geschädigte ihre Ansprüche bei ihrer Autoversicherung geltend machen. Das geht aber nur, wenn zuvor eine Teiloder Vollkaskoversicherung abgeschlossen wurde, informiert der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mit. Ansonsten bleiben die Autobesitzer auf ihrem Schaden sitzen, wenn sich der Verursacher nicht ermitteln lässt.
Eine Teilkaskoversicherung tritt in Fällen ein, wenn Feuerwerkskörper das Auto in Brand gesetzt oder durch eine Explosion beschädigt haben. Glasbruch ist in der Regel ebenfalls ein Fall für die Teilkasko. Darüber hinaus ersetzt dann eine Vollkaskoversicherung Schäden, wenn Autos in der Silvesternacht
mutwillig ramponiert wurden – also Vandalismus. Über sie lassen sich auch Beulen und Kratzer regulieren, die etwa durch herab fallende Raketen am Fahrzeug verursacht wurden. Wichtig: Die vertraglich vereinbarte Selbstbeteiligung müssen die Autobesitzer im Regulierungsfall immer einkalkulieren. Zudem kann die Begleichung des Schadens Auswirkungen auf die Schadenfreiheitsklasse haben.
Wer den Schaden feststellt, sollte ihn aus möglichst verschiedenen Perspektiven fotografieren und seinen Kfz-Versicherer umgehend informieren. Wer auf Nummer sicher gehen will, stellt vorsichtshalber sein Auto vor der letzten Nacht des Jahres am besten in einer Garage unter oder fährt es in eine Tiefgarage. Raketen und Böller führen jedes Jahr zu Silvester zu mehreren hundert Autobränden, teilt der GDV mit. Demnach brennen am letzten und am ersten Tag des Jahres jeweils über 500 Autos, an allen anderen 363 Tagen brennt es im Schnitt nur 40-mal.