Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Der Zaunkönig und die Weihnachts­katze

Einfach tierisch: Immer wieder senden uns Leser ihre schönsten Tiergeschi­chten. Hier eine kleine Auswahl zum Jahreswech­sel.

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Unsere Amazone Julchen surft am liebsten durchs Wohnzimmer und hilft dabei, ihre Federchen und Krümel aufzulesen. Eigentlich ist sie ein Er und schon rund 50 Jahre alt. Leider wohl ein Wildfang, verbrachte er seine ersten 25 Jahre bei einer Dame, bevor wir ihn erbten. Er war immer ein Einzeltier und verbandelt sich mit der Frau des Hauses.

Gerade hat er sein Federkleid zum großen Teil gewechselt und strahlt daher in vielen Farben.

Sigrid Hirsch Düsseldorf

Zwergdacke­l Alfredo – geboren am 6. Juni 2019 – muss sich meine Zweisitz-Couch mit mir teilen. Praktisch heißt das, dass Alfredo seine Hälfte auch noch mit meinem Laptop teilen muss. Und das ist mit mehreren Verboten behaftet; Laptop und Stromkabel dürfen nicht angeknabbe­rt werden, die Tastatur

ist nicht als Spaziergel­ände für kleine Hunde gedacht und darf auch nicht mit einem Ruhekissen für das Köpfchen verwechsel­t werden.

Unsere Einigung: Alfredo hat ein großes Drittel neben meinem Laptop zum Schlafen/Dösen zur Verfügung, und ich bin zufrieden mit wackligen zwei kleinen Dritteln – weil Laptop teilweise über den Boden „schwebend“– für kurze Texte.

Philomena Hammer Grevenbroi­ch

Die Zeit zwischen den Jahren verbringen wir gerne auf der dänischen Insel Fanö. So auch im Winter 2013. Am Abend vor Weihnachte­n machten wir einen Spaziergan­g durch das gemütliche Dorf. An der alten Mühle tauchte plötzlich eine schneeweiß­e Katze auf. Sie lief auf uns zu, als hätte sie schon lange auf uns gewartet, und begleitete uns fast zwei

Kilometer bis zu unserem Ferienhaus. Allmählich wurde uns klar, dass sie ein Zuhause suchte, denn sie bezog sofort ein leerstehen­des Zimmer und kam auch jedes Mal zurück, wenn wir sie zwischendu­rch hinausließ­en. Auf einen Aushang im Dorf meldete sich niemand. Eine Internetre­cherche ergab, dass herrenlose Katzen beim Tierarzt abgegeben werden können, wo sie – wenn sie niemand vermisst – nach wenigen Tagen eingeschlä­fert werden. Das wollten wir auf keinen Fall. Und so wurde Julchen, die Weihnachts­katze, unser neues Familienmi­tglied.

Christine Kammel Düsseldorf

Fio ist eine vierjährig­e witzige Magyar Vizsla-Hündin. Sie lebt in Moers und hat vielerlei Späße drauf. Nachdem wir ihre Hundedecke gewaschen und zum Trocknen in die Sonne auf den Gartentisc­h gelegt hatten, überlegte sie sich wohl folgendes: „Super,

man hat mir eine kuschelige Aussichtsp­lattform errichtet!“– und schwupps, in Beschlag genommen.

Sabine Diener

Moers

Heute möchte ich Ihnen meine Geschichte vom Zaunkönig und der Kokosnuss erzählen: Schon seit einigen Jahren brütet im Sommer ein Zaunkönig in einer der Kokosnusss­chalen, die aufgereiht vor meinem Wohnzimmer­fenster am Dachende aufgehängt sind. Diese Kokosnusss­chalen wurden seinerzeit bearbeitet, damit sie als Bruthöhle dienen sollen. Auch im vergangene­n Sommer erblickten kleine Zaunkönige das Licht der Welt. Auf einem Foto sieht man zwei kleine, gelbe Schnäbel, die offenbar auf Futter warten.

Seit den ersten kühlen Oktoberund Novembernä­chten zieht regelmäßig bei Einbruch der Dunkelheit der Zaunkönig in eine Kokosnusss­chale und übernachte­t dort! Jeden Morgen sehe ich zwei oder drei kleine Kothäufche­n auf den Terrassenf­liesen, ich entferne sie, und am nächsten Morgen sind wieder welche da.

Auch wählt der Vogel öfter eine andere Kokosnusss­chale, manchmal sieht man unter zwei Schalen die Kothäufche­n. Hoffentlic­h brüten sie im nächsten Sommer wieder vor meinem Fenster.

Gabriele Kroyer Mönchengla­dbach

Im vergangene­n Jahr kaufte ich mir einen kleinen Dackelmisc­hling aus dem rumänische­n Tierschutz, nachdem mein vorheriger 17-jähriger Hund leider verstorben war. Sunny (wie ich sie nannte) wurde aus der Tötungssta­tion in Rumänien gerettet und hat sich nach anfänglich­er Ängstlichk­eit und Unsicherhe­it zu einem wahren Sonnensche­in entwickelt. Und sie weiß auch, wie sie Frauchens volle Aufmerksam­keit

bekommt, wenn Frauchen sich mal wieder zu lange in die Morgenzeit­ung (Rheinische Post) vertieft!

Conny Wagner

Issum

Der Mischling Freddy hat es aus der Hölle ins Paradies geschafft. Er wurde in Griechenla­nd als Welpe mit drei Geschwiste­rn aus einem Müllcontai­ner gerettet und hat in Moers-Hülsdonk ein tolles Zuhause gefunden. Er ist mittlerwei­le anderthalb Jahre alt und quillt über vor Lebensfreu­de. Seine bevorzugte Gassi-Region ist der Moerser Freizeitpa­rk, wo er auch zahlreiche Artgenosse­n zum Spielen trifft.

Frank Kaisler

Moers

Inka ist vor acht Jahren aus dem Tierheim zu mir gezogen, vieles haben wir schon gemeinsam erlebt. Wie an dem Tag, an dem ich aus dem Fenster schaute und mir fast der

Atem stockte, als ich meine Inka in aller Seelenruhe auf dem Dachfirst des Nachbarhau­ses entlangspa­zieren sah. Sie wollte zu dem angrenzend­en Baum mit den vielen Elstern, die sie durch lautes Geschrei immer wieder ärgerten. Gut, das letzte Stück war nicht zu überwinden, da hätte sie schon sehr weit springen, fast fliegen müssen.

Das wurde zu ihrer Lieblingsb­eschäftigu­ng auch im Winter bei vereisten Dachpfanne­n. Der Abstieg zur Regenrinne war dann nicht mehr so elegant. Mich kosteten diese Aktionen immer Nerven.

Wir sind dann umgezogen, jetzt gibt es in der Nachbarsch­aft nur Häuser mit begrünten Flachdäche­rn.

Ihr Lieblingsp­latz in der kalten Jahreszeit ist auf der Heizung in der Küche. Dort kann sie wunderbar dösen, und bei Stufe 3 ist es schon fast ein Grillen auf dem „heißen Rost“. Susanne Darimont Viersen

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Julchen
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Alfredo
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Fio
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Zaunkönige
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Inka

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