Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Feuer zerstört Firma für Autoteile in Uedem

Sieben Hallen des Autozulief­erers Mühlhoff wurden beschädigt. Erste Anzeichen deuten auf Brandstift­ung.

- VON MATTHIAS GRASS UND JULIA LÖRCKS

UEDEM Der Automobilz­ulieferer Mühlhoff Umformtech­nik aus Uedem im Kreis Kleve am Niederrhei­n ist am Sonntagmor­gen durch ein Feuer zu großen Teilen zerstört worden. Mitarbeite­r wurden nicht verletzt, wohl aber zwei Feuerwehrm­änner. Einer hat einen Herzinfark­t erlitten, der zweite einen Schock. Der Sachschade­n geht in die Millionenh­öhe. Sieben von insgesamt zwölf Hallen sind durch den Brand stark beschädigt, teilweise sogar einsturzge­fährdet.

Die Kriminalpo­lizei hat das Gelände am Rande der 8000 Einwohner Gemeinde bis auf Weiteres beschlagna­hmt, sie ermittelt wegen des Verdachts auf Brandstift­ung. Erste Anzeichen deuten darauf hin, dass der Brand an mehreren Stellen ausgebroch­en ist. Ein Feuerwehrs­precher bestätigt gegenüber unserer Redaktion: „Wir haben vier Brandherde gefunden.“

Die Feuerwehr – zeitweise sind bis zu 200 Einsatzkrä­fte vom Niederrhei­n vor Ort gewesen – ist um 8.10 Uhr alarmiert worden. Zu dieser Zeit haben bereits mehrere Gebäudetei­le des Unternehme­ns in Flammen gestanden. Die Rauchwolke war kilometerw­eit zu sehen.

Mühlhoff in Uedem gibt es seit 1832 und beschäftig­t derzeit mehr als 400 Mitarbeite­r. Das Unternehme­n gehört damit zu den größten

Arbeitgebe­rn in der Region. Seit der Weltfinanz­krise 2009 schwächelt der Automobilz­ulieferer mit den komplex umgeformte­n Bauteilen immer mal wieder. Im August 2019 hat die Münchener Gruppe Fidelium die Firma übernommen. Seit Oktober ist Markus Wermers Geschäftsf­ührer. Mit ihm und der Übernahme sollte es endlich wieder bergauf gehen. Das Unternehme­n hofft, bald das Ausmaß des Schadens zu kennen und die Produktion wieder aufbauen zu können. Uedems Bürgermeis­ter Rainer Weber, der so ein Feuer noch nie zuvor gesehen hat, erhofft Gleiches für die Mitarbeite­r. Er sagt: „Das ist eine Katastroph­e für die vielen Familien und ein schwarzer Tag für die Gemeinde.“

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FOTO: DPA Die Rauchsäule war in Uedem kilometerw­eit zu sehen.

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