Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Feuer zerstört Firma für Autoteile in Uedem
Sieben Hallen des Autozulieferers Mühlhoff wurden beschädigt. Erste Anzeichen deuten auf Brandstiftung.
UEDEM Der Automobilzulieferer Mühlhoff Umformtechnik aus Uedem im Kreis Kleve am Niederrhein ist am Sonntagmorgen durch ein Feuer zu großen Teilen zerstört worden. Mitarbeiter wurden nicht verletzt, wohl aber zwei Feuerwehrmänner. Einer hat einen Herzinfarkt erlitten, der zweite einen Schock. Der Sachschaden geht in die Millionenhöhe. Sieben von insgesamt zwölf Hallen sind durch den Brand stark beschädigt, teilweise sogar einsturzgefährdet.
Die Kriminalpolizei hat das Gelände am Rande der 8000 Einwohner Gemeinde bis auf Weiteres beschlagnahmt, sie ermittelt wegen des Verdachts auf Brandstiftung. Erste Anzeichen deuten darauf hin, dass der Brand an mehreren Stellen ausgebrochen ist. Ein Feuerwehrsprecher bestätigt gegenüber unserer Redaktion: „Wir haben vier Brandherde gefunden.“
Die Feuerwehr – zeitweise sind bis zu 200 Einsatzkräfte vom Niederrhein vor Ort gewesen – ist um 8.10 Uhr alarmiert worden. Zu dieser Zeit haben bereits mehrere Gebäudeteile des Unternehmens in Flammen gestanden. Die Rauchwolke war kilometerweit zu sehen.
Mühlhoff in Uedem gibt es seit 1832 und beschäftigt derzeit mehr als 400 Mitarbeiter. Das Unternehmen gehört damit zu den größten
Arbeitgebern in der Region. Seit der Weltfinanzkrise 2009 schwächelt der Automobilzulieferer mit den komplex umgeformten Bauteilen immer mal wieder. Im August 2019 hat die Münchener Gruppe Fidelium die Firma übernommen. Seit Oktober ist Markus Wermers Geschäftsführer. Mit ihm und der Übernahme sollte es endlich wieder bergauf gehen. Das Unternehmen hofft, bald das Ausmaß des Schadens zu kennen und die Produktion wieder aufbauen zu können. Uedems Bürgermeister Rainer Weber, der so ein Feuer noch nie zuvor gesehen hat, erhofft Gleiches für die Mitarbeiter. Er sagt: „Das ist eine Katastrophe für die vielen Familien und ein schwarzer Tag für die Gemeinde.“