Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Zigaretten: Ungesunde Dummheit
Zigaretten rauchen tut niemandem gut. Das wissen die meisten Menschen. Und trotzdem: Aus irgendeinem Grund haben Menschen immer wieder große Lust darauf und rauchen. Aber warum tun sie das? „Die Leute lassen sich von der Tabakindustrie verführen“, erklärt die Expertin Katrin Schaller. „Die behauptet in ihrer Werbung, Rauchen hätte mit Spaß, Freiheit und Abenteuer zu tun.“Mit solchen Bildern im Kopf beginne die Neugier auf das Rauchen. Und habe man es einmal ausprobiert, sei die Sucht auch schon nah. „Das geht oft ziemlich schnell“, sagt die Fachfrau. „Bei Jugendlichen genügen da oft schon ein paar Zigaretten.“Denn diese enthalten Tabak, in dem der Stoff Nikotin steckt. Er führt dazu, dass unsere Zellen Stoffe ausschütten, die uns gut fühlen lassen. Unser Gehirn verbindet dieses Gefühl dann mit den Zigaretten und will immer mehr davon. Und das, obwohl Zigaretten dem Körper eigentlich schaden. „Ihre giftigen Stoffe wirken überall im Körper“, sagt Katrin Schaller. „Die Schadstoffe aus dem Rauch stören etwa die Funktion der Blutgefäße und führen dazu, dass diese verstopfen.“Dadurch wird der Körper weniger mit Sauerstoff aus der Luft versorgt. Einige Folgen: weniger Energie und mehr Krankheiten. Wann genau man krank wird, ist sehr unterschiedlich. Es gibt Menschen, die jahrelang rauchen. Sie sind zwar abhängig vom Nikotin, schlimme Krankheiten bleiben aber aus. „Manche Leute haben da einfach Glück“, sagt Katrin Schaller. „Ihr Körper schafft es, Schäden immer wieder zu reparieren.“Damit weniger Menschen rauchen, wurde etwa Zigarettenwerbung im Fernsehen verboten. Auch wurde es fast nirgendwo mehr erlaubt, an öffentlichen Orten zu rauchen. Und auf Tabakwaren müssen nun Hinweise stehen, wie gefährlich Rauchen ist. All das hat über die Jahre offenbar geholfen. So stellten Fachleute fest: Immer weniger Menschen rauchen. Vor allem Jugendliche. So rauchte vor 20 Jahren noch jeder dritte Jugendliche, heute nur noch jeder zehnte. dpa