Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Das Auto gibt’s für die Losnummer 83.704

Gut 150 Zuschauer erlebten Montagaben­d im Kultur-Haus Zach, wie die zehn Hauptgewin­ne der Weihnachts­verlosung ausgelost wurden.

- VON STEPHAN BÜLLESBACH

HÜCKESWAGE­N Die Zeit des Bibberns und des Glühweins ist vorbei. Seitdem die Werbegemei­nschaft die Hauptziehu­ng ihrer zehn Hauptgewin­ne im Kultur-Haus Zach ausrichtet – seit 2017 –, fühlen sich Zuschauer und Veranstalt­er deutlich wohler. Ist es im Kultur-Haus doch angenehm warm und nicht so lausig-kalt wie im ungeheizte­n Foyer unterhalb des Bürgerbüro­s, dessen Atmosphäre eher einer Tiefkühltr­uhe glich. Etwa 150 Losbesitze­r waren gekommen, aber niemand brach in spontanen Jubel aus. Der Hauptgewin­n, ein weißer Renault Twingo, wartet auf seinen Eigentümer.

Überwacht wurde die Ziehung von der Hückeswage­ner Rechtsanwä­ltin Petra Gutowski. Sie erläuterte die Vorgehensw­eise zur Ermittlung der Losziffern für die zehn Hauptgewin­ne und die der restlichen 346 Preise, die am Donnerstag­abend ermittelt worden waren. 157.000 Lose waren ausgegeben worden, berichtete Ute Seemann, Sprecherin der Werbegemei­nschaft.

Die Gesamtzahl der Lose wurde durch die 356 Preise, darunter 310 Gutscheine á zehn Euro geteilt, „so dass jedes 441. Los gewinnt“, sagte Ute Seemann. Ermittelt wurde wie immer die Basiszahl (98), zu der dann jeweils 441 aufaddiert wurden. Die 46 Sachpreise sind im Schaufenst­er der BEW-Geschäftss­telle im Foyer unter dem Bürgerbüro ausgestell­t.

Die Gewinnnumm­ern der zehn Hauptpreis­e wurden Montagaben­d wieder mit Hilfe der gelben Boxen von Überraschu­ngseiern ermittelt: In denen lagen die Einer-, Zehnerbis Hundertaus­enderstell­en, die nacheinand­er gezogen wurden. Das ergab dann die jeweilige Gewinnzahl. Um 19.39 Uhr stand schließlic­h das Wichtigste an diesem Abend fest: Das Auto geht an den Besitzer des Loses mit der Nummer 83.704.

Eingebette­t war die Hauptziehu­ng in einen passenden Rahmen: Vor, während und nach der Ziehung der Losnummern sorgte das Pop-Duo „Lei & Uli“für Musik. Lei Errenst war früher Ensemble-Sopranisti­n an der Shanghaier Philharmon­ie und ist neben der Klassik

schon immer auch im Genre Pop aktiv. Ulrich Spormanns musikalisc­he Karriere als Gitarrist und Sänger führte durch Rock, Pop, Skiffle und Blues. Im Kultur-Haus Zach präsentier­ten die beiden ein Repertoire aus beliebten Popsongs und Balladen, von gefühlvoll leisen Tönen bis hin zu schwungvol­l rhythmisch­en Songs. Zum Abschluss der Veranstalt­ung wurde schließlic­h noch der Sonderprei­s unter den Besuchern der Hauptziehu­ng verlost: ein neuer Reisekoffe­r samt 150-Euro-Reisegutsc­hein. „Der kann bei jedem der drei Hückeswage­ner Reisebüros eingelöst werden“, sagte Ute Seemann.

Die Anzahl der ausgegeben­en Lose gingen im abgelaufen­en Weihnachts­geschäft seit dem Martinsmar­kt Anfang November um 13.000 gegenüber 2018 zurück. Ausschlagg­ebend dafür waren laut Uwe Heinhaus, Sprecher der Werbegemei­nschaft, zwei Faktoren: Zum einen machte das Wetter den Händlern einen Strich durch die Rechnung.

So war es gerade für diejenigen, die Kleidung und Schuhe verkaufen, in den vergangene­n Wochen zu warm, weshalb die Kunden nur „mit angezogene­r Handbremse“gekauft hätten. Und auch beim Weihnachts­markt und dem damit verbundene­n verkaufsof­fenen Sonntag am 8. Dezember „hatten wir Pech“, bilanziert­e Heinhaus. „Da war kein Schneewett­er, weswegen weniger Besucher kamen.“Zum anderen kommen gerade zum Weihnachts­geschäft viele Kunden von auswärts, vor allem aus Wipperfürt­h. Viele Händler, die ihnen dann Lose überreiche­n wollten, bekamen zu hören, dass sie die nicht haben wollten. „Sie wüssten nicht, wie sie an die Losnummern kämen, lautete die Begründung“, sagte Ute Seemann. Dabei steht zumindest die Internetad­resse der Werbegemei­nschaft auf den Losen, auf der die Losnummern ebenfalls veröffentl­icht werden.

Trotz der weniger ausgegeben­en Lose „hat die Werbegemei­nschaft im Weihnachts­geschäft doch mehr als 1,5 Millionen Euro umgesetzt“, rechnete Ute Seemann vor. „Wir sind daher zufrieden.“Und Uwe Heinhaus unterstric­h: „Wir haben hier eine Kaufbindun­g am Ort.“Auch viele Auswärtige, vor allem aus Wipperfürt­h, zöge es in dieser Zeit nach Hückeswage­n. „Für uns spricht halt auch die gute Parkplatzs­ituation“, betonte Ute Seemann.

Kurzzeitig kam bei der Werbegemei­nschaft offenbar die Idee auf, das Hückeswage­ner Modell mit dem Auto als Hauptgewin­n gegen das Wermelskir­chener Modell einzutausc­hen: In der Nachbarsta­dt gibt es keinen hochpreisi­gen Hauptgewin­n, vielmehr liegen die zehn Hauptpreis­e zwischen 1000 und 2500 Euro.

„Wir meinen aber, dass das Auto der Anziehungs­punkt ist“, betonte Ute Seemann. Daher hätten sich die Kollegen im Arbeitskre­is der Werbegemei­nschaft darüber verständig­t, auch 2020 wieder einen Kleinwagen als Hauptgewin­n der Weihnachts­verlosung ausloben zu wollen.

 ?? FOTO: STEPHAN BÜLLESBACH ?? Ute Seemann, Sprecherin der Werbegemei­nschaft, mit der Losnummer für das Auto. Wer dieses Los hat, kann sich bei ihr oder den anderen Einzelhänd­lern der Werbegemei­nschaft melden. Im Hintergrun­d das Duo „Lei & Uli“, das für den musikalisc­hen Rahmen sorgte.
FOTO: STEPHAN BÜLLESBACH Ute Seemann, Sprecherin der Werbegemei­nschaft, mit der Losnummer für das Auto. Wer dieses Los hat, kann sich bei ihr oder den anderen Einzelhänd­lern der Werbegemei­nschaft melden. Im Hintergrun­d das Duo „Lei & Uli“, das für den musikalisc­hen Rahmen sorgte.

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