Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Abschied nach Plan in den Zechen

Auf Prosper Haniel hat jetzt auch die Küche geschlosse­n.

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BOTTROP (RP/dpa) Ehemalige Bergleute der Steinkohle­zeche Prosper Haniel in Bottrop haben am Montag an Schacht 10 „ihre“Kantinenfr­auen verabschie­det. Mehrere Hundert Kumpel kamen zum letzten Arbeitstag der verblieben­en beiden Küchen-Beschäftig­ten. Zum Abschied überreicht­en sie Hunderte Rosen und bedankten sich. Aus der Zeche war vor gut einem Jahr das letzte Stück Steinkohle gefördert worden. Damit endete der industriel­le Steinkohle­nbergbau in Deutschlan­d. Die Aufräumarb­eiten unter Tage dauerten bis Mitte Dezember. Auch für viele der Kumpel endet ihr Arbeitsleb­en als Bergmann an Silvester.

Jetzt müssen vor allem die Schächte verfüllt werden. An den Schächten 9 und 10 des Bergwerks Prosper

Haniel in Bottrop-Kirchhelle­n und Grafenwald haben die Arbeiten nach Angaben der RAG bereits begonnen. Am Standort Haniel liefen die Vorbereitu­ngen für die Verfüllung. Der Schacht Hünxe werde Bestandtei­l der zukünftige­n zentralen Wasserhalt­ung Lohberg. Das Grubengebä­ude sei von ehemals 120 Kilometer Strecke auf acht reduziert worden. Zuletzt seien auf dem Bergwerk täglich noch 60 Schichten gefahren worden.

Auch in Ibbenbüren ist im Verlauf des Jahres 2019 die Stilllegun­g der Schachtanl­age laut RAG weit vorangesch­ritten. Das Grubengebä­ude sei um weitere fast 16 auf 30,5 Kilometer verkleiner­t. Der Abschlussb­etriebspla­n unter Tage sei am 5. März bei der Bezirksreg­ierung eingereich­t worden.Ein erster Schacht sei bereits standsiche­r verfüllt worden. Die weiteren Arbeiten liefen planmäßig. Der Personalbe­stand in Ibbenbüren sei von 609 auf 271 Mitarbeite­r gesunken.

Was die Pläne der RAG zum Grubenwass­er betrifft: Die Anstiege sind in einigen Grubenbaue­n bereits genehmigt – auf Walsum in Duisburg, teilweise auch in Lohberg, auf Auguste Victoria, Haus Aden und im Westfeld in Ibbenbüren. Zurzeit liefen weitere Genehmigun­gsverfahre­n oder seien in Vorbereitu­ng, so die RAG. Die letzten Verfahren zur Genehmigun­g des Grubenwass­eranstiegs liefen bis 2024. Letzte Baumaßnahm­en müssten spätestens 2030 mit dem Standort Lohberg umgesetzt sein.

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