Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Langläuferin Hennig überrascht mit Platz drei
VAL DI FIEMME (dpa) Mitten hinein in die Weltspitze: Die deutsche Skilangläuferin Katharina Hennig hat bei der Tour de Ski im italienischen Val di Fiemme mit Platz drei auf der drittletzten Etappe ihr bestes Resultat im Weltcup erzielt. „Ich bin völlig sprachlos und habe die ganze Zeit nicht dran geglaubt“, sagte die 23-Jährige im ZDF, nachdem sie sich am Freitag im Schlussspurt des Massenstartrennens in klassischer Technik über zehn Kilometer nur der norwegischen Siegerin Astrid Uhrenholdt Jacobsen und der Schwedin Ebba Andersson geschlagen geben musste.
„Ich weiß, dass das nicht ständig passiert. Deshalb genieße ich es jetzt ganz besonders“, sagte Hennig. Zuvor letzte Deutsche auf dem Siegertreppchen bei einem Distanzrennen war Steffi Böhler vor fast fünf Jahren im russischen Rybinsk.
Hennig hatte in einer siebenköpfigen Spitzengruppe über weite Strecken das Tempo mitbestimmt. „Sensationell ist ein bisschen zu viel, das hat sich angedeutet“, sagte Teamchef Peter Schlickenrieder über den Erfolg der Oberwiesenthalerin. „Sie hatte ja zwei Top-Ten-Plätze. Jetzt ist es halt aufgegangen, sie hat das Renngeschehen bestimmt.“
Im Gesamtklassement der Tour de
Ski verbesserte sich Hennig auf den achten Rang. An der Spitze behauptete sich Therese Johaug aus Norwegen. Hennigs bestes Weltcup-Resultat war zuvor der achte Platz im vergangenen Jahr beim klassischen 30-Kilometer-Rennen am Holmenkollen in Oslo. Auf den Etappen zuvor in Toblach hatte Hennig bereits die Ränge zehn (Einzel) und neun (Verfolgung) belegt. „Girl on fire“, jubelte der Deutsche Skiverband bei Facebook.
Sebastian Eisenlauer (29./Sonthofen) und Lucas Bögl (32./Gaißach) waren die besten deutschen Herren beim Tagessieg des norwegischen Vorjahres-Gesamtsiegers Johannes Klaebo im Klassiker über 15 Kilometer. Bögl hatte in den Rennen zuvor zwei Top-Ten-Platzierungen eingefahren. Der Oberbayer vom SC Gaißach sicherte sich erst an Silvester im italienischen Toblach den neunten Rang im Freistil-Rennen über 15 Kilometer, einen Tag später verbesserte er sich im Verfolgungsrennen im klassischen Stil auf derselben Distanz auf den achten Platz.
Am Samstag stehen Sprintrennen in Val di Fiemme auf dem Programm. Den Abschluss der Tour de Ski bildet am Sonntag traditionell die Kletterpartie auf die Alpe Cermis.