Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

„Eins Zwei Drei“in das neue Jahr

Der Geschichts­verein startet mit 123 Mitglieder­n in 2020. Im ersten Halbjahr reichen die Themen von Nazi-„fake news“bis zum Stadtfried­hof.

- VON STEPHAN SINGER

WERMELSKIR­CHEN Eins, Zwei, Drei. Diese Zahlenfolg­e steht sinnbildli­ch für ein flinken Start. Für die Wermelskir­chener Abteilung des Bergischen Geschichts­vereins hat sie noch eine weitere Bedeutung: Denn mit aktuell 123 Mitglieder­n startet die Wermelskir­chener Abteilung im Bergischen Geschichts­vereins (BGV ) in das Jahr 2020. Und das beginnt für die Historiker nach dem Jahreswech­sel zeitig: Der erste Termin steht bereits am 9. Januar an. Obendrein sind die laufenden Projekte trotz Festtagspa­use in den Köpfen präsent: Die Digitalisi­erung von Fotos und Dokumenten im Archiv an der Jahnstraße schreitet voran, dazu beschäftig­t sich eine Arbeitsgru­ppe mit der Ausarbeitu­ng eines Buches zum Stadtjubil­äum 2023.

„Unsere Programmpu­nkte im zweiten Halbjahr 2019 waren allesamt wieder gut besucht“, blickt der Vorsitzend­e der BGV-Abteilung, Volker Ernst, zurück und verbindet damit die Hoffnung, dass es im kommenden Jahr mindestens genauso gut weiter geht. Mit den Vorträgen zu den einstigen Ziegeleien in der Mittelberg­ischen Region und zu Schloss Burg habe die Abteilung erfahrene und bekannte Dozenten gewinnen können, die Exkursion zur Neuemühle wäre ausgebucht gewesen und der Film über Feilenhaue­r hätte eine Vielzahl von Besuchern in das Film-Eck-Kino gelockt.

Zu sieben Veranstalt­ungen in Wermelskir­chen lädt die BGV-Abteilung im ersten Halbjahr 2020 ein.

„An der Geschichte schrauben – Wie der Nationalso­zialismus versuchte, die Antike auszuschla­chten“. Diesen Titel trägt der Vortrag des Stadtarchi­vars der Stadt Burscheid, Sascha Kempf, am Donnerstag, 9. Januar, ab 19.30 Uhr im Bistro der Kattwinkel­schen Fabrik. Volker Ernst kündigt an, worum es geht: „Die Nazis haben mit unglaublic­hen

Mitteln versucht, Herrschaft durch eine konstruier­te Historie bis hin zu gelenkten Grabungen abzusicher­n.“Aktueller könne der Bezug zu unserer Zeit kaum sein: „fake news“im Dritten Reich.

100 Jahre Frauen-Wahlrecht: In der Mitte des 19. Jahrhunder­ts begann der Kampf der Frauen auf dem Weg zur Gleichbere­chtigung. Facettenre­ich beleuchtet Dr. Sigrid Lekebusch, Mitglied der Wissenscha­ftlichen

„Wir wollen die Verbundenh­eit zu unseren Nachbarstä­dten stärken“

Volker Ernst BGV-Vorsitzend­er

Kommission des BGV-Gesamtvere­ins, in ihrem Vortrag die Geschichte des Frauen-Wahlrechts in Deutschlan­d. Sie referiert am Donnerstag, 6. Februar, ab 19.30 Uhr im Bistro der Katt.

Offene Archiv-Türen: Zum Tag der Archive öffnet der BGV am Sonntag, 8. März, zwischen 14 und 18 Uhr die Türen des Archivs. „Die Besucher können einmal selbst der Stadtgesch­ichte auf den Grund gehen oder sogar etwas über ihre eigene Familienge­schichte erfahren“, spornt Volker Ernst den Forscherge­ist der Interessie­rten an.

Warum sich Dialekte unterschei­den – bergische Sprachviel­falt: Im kleinen Saal des Bürgerzent­rum findet am Donnerstag, 2. April, um 19.30 Uhr eine gemeinsame Veranstalt­ung der Abteilunge­n aus Wermelskir­chen und Burscheid statt. Dabei nimmt Dr. Georg Cornelisse­n, Leiter der Abteilung Sprache am Institut für Landeskund­e und Regionalge­schichte des Landschaft­sverbandes Rheinland (LVR), die feinen Unterschie­de der Mundart („Platt“) in den Nachbarstä­dten unter die

Lupe. „Wir wollen die Verbundenh­eit zu unserer Nachbarsta­dt stärken“, kommentier­t Volker Ernst den „Brückensch­lag“nach Burscheid.

Wanderung durch das Eifgental: In Kaltenherb­erg beginnt die Tour unter der Leitung von Burkhard Stock, der historisch­e Sehenswürd­igkeiten zeigt und eine Fülle von Informatio­nen bereit hält. Treffpunkt am Samstag, 16. Mai, ist um 10.30 Uhr am Busbahnhof Wermelskir­chen. Eine Kaffeepaus­e legen die Teilnehmer in Altenberg ein, mit dem Wanderbus geht es gegen 18 Uhr zurück nach Wermelskir­chen. Anmeldung bei Margret Wischow (Telefon 02196 / 5096 oder E-Mail

margret.wischow@bgv-wermelskir­chen.de) erforderli­ch.

Gleich zwei Termine beschäftig­en sich mit Wermelskir­chens ältestem Friedhof, der bereits 1825 geplant wurde. Am Donnerstag, 4. Juni, trägt Volker Ernst ab 19.30 Uhr im Katt-Bistro die Geschichte des Stadtfried­hofs mit den wichtigen Ereignisse während seiner Entstehung und seinen zahlreiche­n Erweiterun­gen vor. Fotos und Dokumente runden den Vortrag ab. Darauf folgt eine Führung über den Friedhof am Samstag, 6. Juni. „Wir besuchen die letzte Ruhestätte vieler Wermelskir­chener Persönlich­keiten“, kündigt Volker Ernst an.

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FOTO: UDO TEIFEL Der Stadtfried­hof an der Berliner Straße ist gleich zweimal Thema bei BGV-Veranstalt­ungen.
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