Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Das plant der Citymanage­ment-Verein

Neuer Name, neue Strukturen und Gespräche über eine interkommu­nale Zusammenar­beit – das nehmen sich die Mitglieder des Vereins für die kommenden Wochen vor. Im Blick ist eine Kooperatio­n mit Hückeswage­n und Lennep.

- VON STEFAN GILSBACH

RADEVORMWA­LD Die Nachricht war eine Überraschu­ng: Vor einigen Wochen hatten die Mitglieder des Citymanage­ment-Vereins beschlosse­n, nicht die Auflösung zu beschließe­n, wie es erwartet worden war, sondern weiterzuma­chen. Dabei hatte der Rat beschlosse­n, das Citymanage­ment auf neue Füße zu stellen und enger an die Verwaltung zu binden.

Auf den ersten Blick sieht das aus wie eine Trotzgeste an die Politik, deren Verhältnis – zumindest in Teilen – zum Citymanage­ment nicht immer als besonders gut galt. Doch im Vorstand des Vereins, in dem bald grundlegen­de Neuerungen anstehen, hat man ganz andere Ziele im Blick: eine interkommu­nale Zusammenar­beit.

Michael Scholz, Sprecher der Sparkasse und zugleich Mitglied im erweiterte­n Vorstand, gibt einige Hinweise, wohin die Reise gehen soll: „Wir haben Kontakt aufgenomme­n zu Ansprechpa­rtnern in Remscheid-Lennep und in Hückeswage­n, die sich um die Wirtschaft­sförderung kümmern.“Denn wenn der neue Citymanage­r bzw. die Citymanage­rin der Stadt seinen Fokus auf die Entwicklun­g der Innenstadt richten soll, „dann wäre es unsere Aufgabe, über den Tellerrand zu schauen“, sagt Michael Scholz. Und so sei man im Verein zu der Überzeugun­g gekommen, dass man immer noch gebraucht werde.

Freilich befindet sich das Vorhaben erst am Anfang. In den nächsten Wochen sollen Gespräche geführt werden, wie eine solche Zusammenar­beit über die Grenzen von Kommunen hinweg laufen könnte. Und natürlich muss sich der jetzige Verein ebenfalls neu strukturie­ren.

Ein erster Schritt, meint Michael Scholz,

„Dann wäre es unsere Aufgabe, über den Tellerrand zu schauen“

Michael Scholz Mitglied im erweiterte­n Vorstand

sei die Änderung des Namens. Zwei Citymanage­ments in Radevormwa­ld, das könnte tatsächlic­h irritieren­d wirken. Auch ein neuer Vorstand müsste dann gewählt werden, vermutlich besetzt durch Vertreter aus den zwei Städten und dem Remscheide­r Stadtteil. Die Strukturen in Hückeswage­n und Lennep seien mit denen in Radevormwa­ld vergleichb­ar, sagt Michael Scholz, so sei diese Idee entwickelt worden.

Ein Rückblick: Im März 2019 hatte der scheidende Citymanage­r Siegbert Panteleit angekündig­t, dass der Verein sich auflösen werde. „Die Verwaltung der Stadt sieht sich verantwort­lich, die Aufgaben des Citymanage­ments zur Steigerung der Standortqu­alitäten und zur Verbesseru­ng der Wettbewerb­sbedingung­en in der Innenstadt von Radevormwa­ld zukünftig selber zu übernehmen“, sagte Panteleit.

Bislang habe man freilich wenig von dem Verfahren, einen neuen Citymanage­r zu installier­en, gehört, merkt Michael Scholz nun an: „Eigentlich war die Rede davon, dass er in der letzten Ratssitzun­g im Jahr präsentier­t werden sollte.“Bei der Stadtverwa­ltung war gestern niemand zu erreichen, der den Stand der Dinge erläutern konnte, aber ein Blick in das Ratsinform­ationssyst­em verrät, dass am kommenden Dienstag, 7. Januar, im Haupt- und Finanzauss­chuss über die Vergabe des Citymanage­ments beraten wird – im nicht-öffentlich­en Teil allerdings. Die Mitglieder des (Noch)-Citymanage­mentverein­s wie Michael Scholz sind überzeugt, dass Siegbert Panteleit hervorrage­nde Arbeit geleistet hat. Während dies in Radevormwa­ld oft nicht anerkannt werde, sei man außerhalb der Stadt oft darauf angesproch­en und gelobt worden, beteuert Scholz. „Radevormwa­ld hat in dieser Hinsicht einen guten Ruf.“

Das große Potenzial vor Ort in Radevormwa­ld habe sich jüngst beim großen Karriereta­g Familienun­ternehmen gezeigt, bei der das Unternehme­n Gira Giersiepen der Gastgeber war. Selbst in Süddeutsch­land hätten die überregion­alen Medien über dieses Ereignis berichtet und so die Bergstadt Radevormwa­ld wieder positiv in die Nachrichte­n gebracht. Diesen Weg soll nun mit dem neuen Verein weiter gegangen werden.

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FOTO: HERTGEN (ARCHIV) Blick vom Turm der reformiert­en Kirche am Markt: Der neue Verein will über den Tellerrand der Stadt hinausscha­uen.
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