Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Goldpreis auf dem höchsten Stand seit fast sieben Jahren
DÜSSELDORF (gw) So zynisch das klingen mag: Die Verschärfung der Iran-Krise ist für Investoren, die einen Teil ihres Vermögens langfristig in Gold angelegt haben, von Vorteil. Dagegen leiden Autofahrer, Besitzer von Heizöltanks und Aktionäre.
Gold Der Goldpreis ist am Montag auf den höchsten Stand seit Frühjahr 2013 gestiegen. Für eine Feinunze (rund 31 Gramm) mussten Käufer zeitweise1588 Dollar zahlen. Gegen Abend waren es noch 1562 Dollar. In Euro stieg der Kurs sogar auf einen Rekordwert, weil Gold in der US-Währung gerechnet wird und der Euro sich gegenüber dem Dollar verteuert hatte. Die Reaktion war erwartbar. Das Edelmetall ist immer gefragt, wenn es geopolitische Krisen gibt.
Öl Das Gleiche gilt für Rohöl. Dessen Preis ist vorübergehend auf mehr als 70 Dollar für ein Barrel Nordseeöl (entspricht rund 159 Liter) gestiegen, weil der Konflikt die Angst vor einer Ölknappheit und einem Versorgungsengpass in der internationalen Industrie schürt. Gleichzeitig leiden auch Autofahrer und die Besitzer von Ölheizungen unter dem Preisanstieg. Der Heizölpreis ist seit Jahresbeginn um fast vier Prozent gestiegen,an der Tankstelle kostet ein Liter Super zwar derzeit teilweise wieder unter 1,40 Euro, doch dürften die Preise wieder steigen, wenn sich die Lage in Nahost nicht schnell genug entspannt.
Börse Jede Krise ist Gift für die Aktienmärkte, weil die Perspektiven für die Unternehmen schlechter werden. Folgerichtig ist der Deutsche Aktien-Index (Dax) am Montag zunächst um rund 1,3 Prozent gefallen. Die Verluste verringerten sich bis zum Handelsschluss, aber die Unsicherheit bleibt. Die größten Verlierer im Dax waren der Chipanbieter Infineon sowie die Chemiekonzerne BASF und Covestro.