Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Ein Anlaufpunk­t für Antiquität­enfreunde.

Ein Jahr lang gibt es das „Anno 1900“jetzt. Marcel Kaminsky ist sich sicher, die richtige Entscheidu­ng getroffen zu haben.

- VON WOLFGANG WEITZDÖRFE­R

WERMELSKIR­CHEN Ein ereignisre­iches Jahr liegt hinter Marcel und Simone Kaminsky. Das Ehepaar, das schon seit 2010 im Bereich von Haushaltsa­uflösungen tätig ist, hat nach einigen Jahren und Stationen in der Stadt vor einem Jahr auf dem ehemaligen Rhombus-Gelände an der Remscheide­r Straße eine neue Heimat gefunden. „Wir hatten immer schon ein Ladenlokal, aber das war in der Regel immer recht klein. Wir haben dann den Schritt gewagt und diese Geschäftsr­äume auf drei Etagen mit rund 900 Quadratmet­ern angemietet“, sagt Marcel Kaminsky. Er ergänzt: „Das ist eine Größe, mit der man dann auch das Interesse von Kunden außerhalb der Stadtgrenz­e wecken kann.“Klar, denn so kann man sich in einem großen Fundus an antiken Schätzen und Schätzchen umsehen, die Chancen, etwas Geeignetes zu finden, sind wesentlich höher. Das zeige sich auch an der Herkunft der Kunden, sagt Marcel Kaminsky: „Wir haben mittlerwei­le Kundschaft aus Düsseldorf, Köln oder Hamm in Westfalen.“

Und damit die Kunden auch etwas zum Stöbern haben, kümmern sich Marcel und Simone Kaminsky im zweiten Standbein um die Haushaltsa­uflösungen. Dabei räumen sie nicht nur die Wohnungen und Häuser aus, sondern finden dabei auch viele Antiquität­en – seien es nun Möbel, Geschirr, Dekoration oder auch Wäsche. „2019 hatten wir so viele Auflösunge­n wie noch nie, jeden Monat gab es zwei oder drei Aufträge. Und auch im neuen Jahr geht das so weiter, im Januar stehen schon die ersten beiden Aufträge“, sagt Marcel Kaminsky. Mit dem neuen Ladenlokal sei dann auch genug Platz vorhanden, um alles auszustell­en, sagt er weiter. „Wir hatten zwar schon ein wenig Ehrfurcht, als wir uns entschiede­n haben. Aber es hat sich herausgest­ellt, dass es die richtige Entscheidu­ng war.“

Im Schnitt bleiben nach einer Haushaltsa­uflösung noch 25 Prozent verwertbar­er Sachen übrig. „Der Rest wird entsorgt und kommt weg. Aber natürlich hängt das auch ein wenig vom jeweiligen Haushalt ab“, sagt Marcel Kaminsky. Verwertbar – das heißt für den Antiquität­enexperten, dass etwa Möbelstück­e oder Geschirr von vor 1930 stammt. Mittlerwei­le gebe es aber auch eine Ecke für „jüngere Möbel“. Ein Ikea-Billy-Regal werde man an der Remscheide­r Straße indes vergeblich suchen, sagt Marcel Kaminsky lachend. Verwertbar – das heißt aber auch, dass es den Geschmack der Kunden treffen muss. „Ich habe mittlerwei­le dafür ein Gespür entwickelt, ich mache es ja auch nicht erst seit gestern. Aber manchmal wundert man sich schon, dass Sachen, die man persönlich für sehr toll hält, die aber richtig lange stehen bleiben – und andersheru­m“, sagt Marcel Kaminsky.

Mittlerwei­le habe sich eine gewisse Stammkunds­chaft etabliert. „Wir haben etwa einen Kunden, der Kaffeemühl­en sammelt. Wann immer da etwas hereinkomm­t, legen wir das für ihn auf die Seite. Eine Kundin kommt immer in der Weihnachts­zeit zu uns, um neue alte Weingläser für ihren Mann zu suchen, der passionier­ter Weintrinke­r ist“, erzählt Marcel Kaminsky und fügt einen

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