Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Dschungelcamp trotz Bränden in Australien
DÜSSELDORF (mba) Vor dem Start der 14. Staffel des RTL-Dschungelcamps am Freitag gibt es Kritik. Das Camp mit zwölf Prominenten, die in Prüfungen um den Titel „Dschungelkönig“gegeneinander antreten, befindet sich in Australien. Bei den Buschfeuern sind dort seit Ende September 25 Menschen ums Leben gekommen. Zudem starben laut WWF Australien mehr als eine Milliarde Tiere. Angesichts dieser Katastrophe findet Niema Movassat, Bundestagsabgeordneter der Linken aus Oberhausen, es geschmacklos, dass das Dschungelcamp stattfindet: Australien brenne, schrieb der Politiker auf Twitter, „und RTL hat nix Besseres zu tun, als bald das Dschungelcamp aus Australien zu senden“. Der medienpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Alexander Vogt, sagte: „So eine Sendung könnte auch an einem anderen Ort gedreht werden. Die wahren Dschungelkönige sind für mich diejenigen, die in Australien gegen die Flammen ankämpfen.“
Auch in sozialen Netzwerken wurde RTL kritisiert. „Lasst doch die Dschungelcamp-Teilnehmer einfach bei den Aufräum- und Löscharbeiten helfen und filmt, wie sie an ihre Grenzen kommen. Wer am längsten aushält, ist Dschungelkönig/in“, kommentierte ein Nutzer. Ein RTL-Sprecher sagte auf Anfrage: „Wir nehmen die Situation sehr ernst. Wir haben uns auch mit teils direkt betroffenen australischen Crewmitgliedern ein persönliches Bild von der Situation gemacht. Die Buschbrände werden in der Sendung thematisiert.“Laut dem Sender ist die Produktion „von den Bränden weit entfernt und damit nicht gefährdet“.
Auch Teilnehmer der aktuellen Dschungelcamp-Staffel äußerten sich. Es sei „paradox, dass wir für eine Unterhaltungsshow in ein Land fliegen, in dem gerade Menschen um ihr Leben kämpfen und viele Tiere diesen Kampf bereits verloren haben“, schrieb Schauspieler Raul Richter bei Instagram. Anastasiya Avilova schrieb bei Instagram, sie werde sich mit einem Teil ihres „Dschungelcamp-Gelds“an den Spendenaktionen beteiligen.