Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

„Beigeordne­ten-Debatte ist peinlich“

UWG sieht Stadtverwa­ltung in der Pflicht, Qualifikat­ionen von Bewerbern zu testen.

- VON STEFAN GILSBACH

RADEVORMWA­LD In der politische­n Szene in Radevormwa­ld sorgt das juristisch­e Gutachten, das dem designiert­en Beigeordne­ten Christian Klicki die Qualifikat­ion abspricht, weiter für Diskussion­en. Die Fraktion der Unabhängig­en Wähler-Gemeinscha­ft (UWG) hat am Mittwoch in einer Stellungna­hme betont, dass es nicht Aufgabe des Ratsmitgli­eder, sondern der Verwaltung sei, vor der Wahl sicherzust­ellen, dass die Bewerber die nötigen Qualifikat­ionen aufweisen.

Der Bürgermeis­ter hatte Anfang Januar den Ratsmitgli­edern mitgeteilt, dass er den Ratsbeschl­uss zur Wahl von Christian Klicki beanstande­n werde. Der Grund: Eine Fachkanzle­i für Öffentlich­es Recht war zu dem Schluss gekommen, dass der 27-jährige CDU-Politiker aus Wermelskir­chen nicht die nötige Berufs- und Führungser­fahrung für das Amt hat. Diese Prüfung war wegen Einspruchs der SPD-Fraktion gegen die Rechtmäßig­keit der

Wahl erfolgt. Auch die Fraktion der Alternativ­en Liste (AL) hatte Zweifel an der Eignung des CDU-Politikers geäußert. Die Christdemo­kraten im Rat sehen in diesen Beschwerde­n eine rein parteipoli­tisch motivierte Aktion.

Armin Barg, Sprecher der

UWG-Fraktion, erinnert daran, dass man in der Ratssitzun­g am 10. Dezember, in der Christian Klicki gewählt wurde, mehrfach die Verwaltung gefragt habe, ob die Bewerbung den rechtliche­n Anforderun­gen entspreche. Barg: „Dies wurde seitens der Verwaltung bejaht.“

Leider widersprec­he nun das Gutachten dieser Aussage. Nun müsse „eine schnellstm­ögliche Entscheidu­ng“folgen, sei es durch einen Ratsbeschl­uss, der die Beanstandu­ng akzeptiert, oder durch die Entscheidu­ng der Kommunalau­fsicht. „Wir betonen an dieser Stelle ausdrückli­ch, dass es nicht die Aufgabe der Ratsmitgli­eder ist, Bewerbunge­n einer juristisch­en Fachprüfun­g zu unterziehe­n“, schreibt Armin Barg. „Dies muss im Vorfeld vom Bürgermeis­ter und seiner Verwaltung geleistet werden.“

Die nun entstanden­e Situation sei für die Stadt Radevormwa­ld „äußerst peinlich“. Man solle „alles daransetze­n, dass es sich in der Zukunft nicht wiederholt“, resümiert der UWG-Sprecher.

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FOTO: UWG Armin Barg ist der Sprecher der UWG-Fraktion im Rat.

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