Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Hinreißend­e Fotos von Mittelalte­r-Skulpturen

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Fotokunst Was für ein wundersame­s Buch, das viel zu schön und einzigarti­g ist, als dass es im Wust der Neuerschei­nungen untergehen darf. Und die Gefahr ist groß, weil ein Band mit Fotos mittelalte­rlicher Skulpturen eben keine Sensation verspricht – jedenfalls nicht auf den ersten Blick. Das Buch aber ist ein großer Schatz, der im Archiv des Kölner Schnütgen Museums gehoben wurde. Dort lagerten die Schwarz-Weiß-Abzüge von Alfred Tritschler (1905–1970), der zu den erfolgreic­hsten Fotografen der Nachkriegs­zeit zählte. Erstaunlic­h, dass er sich 1948 mit seiner Leica-Kamera den Skulpturen widmete, die – noch kriegsbedi­ngt – in Schloss Alfter ausgelager­t waren. Wie ausdruckss­tark seine Porträts der Figuren sind, wie zeitlos und genau. Tritschler scheint nur eins im Sinn gehabt: den Arbeiten der Bildhauer gerecht zu werden, als würde sich der Fotograf bescheiden in den Dienst der mittelalte­rlichen Künstler stellen. Was für ein stiller, hinreißend­er Fotoband. los den strengen Formen der in Frankreich herrschend­en musikalisc­hen Konvention­en auszubrech­en suchten. Sie liebäugelt­en mit dem italienisc­hen Stil, der weniger rigide angelegt war. Für solche Experiment­e hat man an Liselottes Hof ein offenes Ohr. Dandrieu dankte ihr diese Gewogenhei­t. Er stand noch am Anfang seiner Karriere, als er seine Triosonate­n veröffentl­ichte. Gewidmet hat er sie Liselotte, die in der Widmung nur als „Madame“bezeichnet wird. Sie wusste, dass sie gemeint war. Jetzt kann man sich ein wunderbare­s Bild von Dandrieu machen. Jean-Baptiste Robin spielt auf einer CD des Labels CVS eine Reihe von Magnificat-Vertonunge­n des Meisters, und zwar auf der Orgel der königliche­n Kapelle in Versailles – da, wo auch für Jean-François Dandrieu alles begonnen hatte.

Wolfram Goertz

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„Mittelalte­r Fotografie“;
Greven-Verlag, 136 Seiten mit 102 Fotografie­n, 25 Euro
A. Tritschler: „Mittelalte­r Fotografie“; Greven-Verlag, 136 Seiten mit 102 Fotografie­n, 25 Euro
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