Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Planung für neues Ärztehaus wird vorgestellt
Das katholische Pfarrheim in Vogelsmühle gehört seit Dezember der Stadt. Die Politik berät über den Umbau zu einem Ärztehaus.
Das katholische Pfarrheim in Vogelsmühle gehört seit Dezember der Stadt. Die Politik berät über den Umbau zu einem Ärztehaus.
WUPPERORTE Der geplante Umbau des Pfarrheims der katholischen Kirchengemeinde St. Josef in ein Ärztehaus soll von der Politik auf den Weg gebracht werden. Im Bauausschuss am Donnerstag, 16. Januar, wird die Planung für die beiden Geschosse des Gebäudes vorgestellt.
Mit dem neuen Ärztehaus soll die medizinische Versorgung in den Wupperorten langfristig sichergestellt werden. Nachdem der Allgemeinmediziner Martin Siebert angekündigt
„Im Erdgeschoss des ehemaligen Gemeindehauses entsteht neben der Mietwohnung die Arztpraxis“
Aus der Vorlage für den Ausschuss
hatte, die Praxis vor Ort aufzugeben, hatte es unter den Einwohnern die Sorge gegeben, dass künftig alle Patienten nur noch in der Innenstadt behandelt werden könnten, was vor allem für ältere Menschen problematisch gewesen wäre.
Im August 2019 hatte die Verwaltung nach Verhandlungen und Gesprächen eine neue Lösung präsentieren können. Das Pfarrheim an der Ecke Kirchstraße/Keilbecker Straße soll Standort der neuen allgemeinmedizinischen Arztpraxis werden. Die Praxis an der Bahnmeisterei mit Sitz in Radevormwald wird sich räumlich erweitern und künftig zwei Sitze haben, einen davon in den Wupperorten.
Torben Haldenwang, vorher als Kardiologe im Sana-Krankenhaus in Remscheid tätig, ist der Nachfolger von Martin Siebert. Derzeit praktiziert der Arzt noch in den Praxisräumen an der Keilbecker Straße, in zwei Jahren soll dann das Ärztehaus bezogen werden. Haldenwang soll vor Ort nicht alleine praktizieren, sondern von seinen Kollegen Christian Schuh sowie zeitweise von Dr. Marion Zimmermann-Hall und Dr. Andreas Kühn unterstützt werden. Das Motto lautet „Fünf Ärzte an zwei Standorten“.
Der Radevormwalder Rat hatte das Vorhaben gutgeheißen und gebilligt, dass die Verwaltung eine Summe von 446.000 Euro für den Erwerb des Pfarrheims St. Josef in den Haushalt einstellt. Mit dem 23. Dezember 2019 ist der Kaufvertrag für das Gemeindehaus nun notariell beglaubigt.
Nun geht es im Bauausschuss um die Umbaumaßnahmen, deren Kosten von der Verwaltung mit insgesamt 371.000 Euro brutto beziffert werden. „Im Erdgeschoss des ehemaligen Gemeindehauses entsteht neben der vorhandenen Mietwohnung die Arztpraxis“, heißt es in der Vorlage für den Ausschuss. „Im Kellergeschoss entstehen in einem Teilbereich die Sozialräume.“Ein weiterer Teil des Gebäudes werde weiter von der katholischen Kirchengemeinde genutzt. Die für die Arztpraxis vorgesehene Fläche beträgt demnach etwa 260 Quadratmeter.
Für den Umbau der Praxis und des Kirchenbereiches werden als Bruttokosten 285.000 Euro veranschlagt, für die Ertüchtigung der Fenster und Türen etwa 50.000 Euro und für die Baunebenkosten (etwa für Planung und für das Brandschutzkonzept) etwa 36.000 Euro.
Im Haushaltsjahr 2019 sind für diese Umbaumaßnahmen 231.000 Euro brutto eingestellt worden. Daher müssen 140.000 Euro überplanmäßig bereitgestellt werden. Für den finanziellen Ausgleich sollen Minderausgaben beim Projekt Kanalbau Neuenhof (98.000 Euro) und dem Projekt Straßenbau Karthausen (42.000 Euro) sorgen.
Die Politik muss zudem dem Vorschlag der Verwaltung zustimmen, die Umbaumaßnahmen als Inhouse-Geschäft der Wirtschaftsförderungsgesellschaft laufen zu lassen.