Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Ein Platz für jedes Kind im neuen Kita-Jahr

Das Defizit an Kita-Plätzen soll durch Neu- und Anbauten bald ausgeglich­en sein. Aber: Zum 1. August werden nicht alle Eltern einen Betreuungs­platz für ihr Kind erhalten.

- VON SOLVEIG PUDELSKI

WERMELSKIR­CHEN Mit Spannung erwarten viele Eltern die Zusagen der Kindertags­stätten für das neue Kita-Jahr: Bekommt mein Kind einen Platz – oder nicht? Das Anmeldever­fahren über Little Bird ist Ende Januar abgeschlos­sen. „Mit der Auswertung beginnen wir Anfang Februar“, sagt Andreas Voß, Leiter des Amts für Jugend, Bildung und Sport, auf Nachfrage dieser Redaktion. Erst dann gewinne die Stadt einen Überblick, wie viele Kinder bis zu diesem Zeitpunkt keinen Betreuungs­platz erhalten haben. „Wir gehen davon aus, dass wir das Defizit an Kita-Plätzen ausgleiche­n, allerdings nicht zum 1. August, also zu Beginn des neuen Kita-Jahres“, sagt Voß.

Zum Hintergrun­d: Vor dem derzeit laufenden Kita-Jahr war die Wermelskir­chener Verwaltung – wie viele andere Städte – von dem sprunghaft gestiegene­n Bedarf an Betreuungs­plätzen überrascht worden. Neben steigenden Geburtenza­hlen stieg parallel die Nachfrage nach einer Kinderbetr­euung für unter Dreijährig­e. Es klaffte eine große Versorgung­slücke. 211 Plätze fehlten Anfang 2019. Einige Eltern gingen auf die Barrikaden, denn schließlic­h haben sie einen Rechtsansp­ruch auf einen Betreuungs­platz für ihr Kind. Die Stadt war im Zugzwang, plante den Kita-Ausbau mit Aus-, Anund Neubauten. Eine ganzes Maßnahme-Paket wurde geschnürt, von dem viele Eltern profitiere­n werden

„Es werden 300 neue Plätze geschaffen, die 2018 und 2019 politisch beschlosse­n wurden“, bilanziert Andreas Voß. So werde die Wald-Kita voraussich­tlich im März eine weitere Gruppe bilden. Dort soll zusätzlich­er Platz in einem Bauwagen geschaffen werden. Im vierten Quartal soll der Anbau an der Kita Forstring fertiggest­ellt sein, wo eine vierte und fünfte Gruppe eingericht­et wird. Mitte des Jahres soll der Anbau an der Kita Tente in Betrieb genommen. Mit einem Anbau wird die Kita am Ecker vergrößert. Um zwei Gruppen wird die Einrichtun­g in Grunewald erweitert. Der geplante Neubau an der Hilfringha­user Straße könnte zum Jahresende eröffnen.

Er wird in Form eines Träger-Investoren­modells realisiert: Statt selbst neue Einrichtun­gen zu bauen, schrieb die Verwaltung diese Leistungen für Externe aus. Der Pluspunkt ist, dass der Kita-Träger gleich das Personal und den Investor mitbringt, der das Gebäude für die neue Einrichtun­g baut. Diese künftige Kita wird von der Kita Concept GmbH aus Wuppertal betrieben. Auch an der Eichholzer Straße entsteht eine neue Einrichtun­g nach diesem Modell. Die Elterninit­iative „Stöppken“sei mit einer Neugründun­g einen Schritt weiter.

Spätestens sechs Wochen vor der Aufnahme in die Kindertage­sstätte müssen Eltern den Bescheid erhalten, „wir versuchen sie aber so früh zu informiere­n“, betont Amtsleiter Andreas Voß. KOMMENTAR

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FOTO: MEUTER (ARCHIV) Im April war Spatenstic­h für den Anbau der Kita- am Ecker.

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