Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Freie Fahrt für Schützen zur Kirmes ist eine Ausnahme

Andere Schützen werden nicht kostenlos zu ihren Schützenfe­sten kommen. Rheinbach-Chef Klaus Klar wurde für sein Verspreche­n kritisiert.

- VON HENDRIK GAASTERLAN­D

Das Verspreche­n von Rheinbahn-Chef Klaus Klar, dass in diesem Jahr uniformier­te Mitglieder eines Schützenve­reins samt Begleitper­son kostenlos mit Bus und Bahn zur Rheinkirme­s fahren dürfen, kommt nicht überall gut an. Während Britta Damm, Vorsitzend­e der Interessen­gemeinscha­ft Düsseldorf­er Schützenve­reine, Klars Ankündigun­g als „nette Geste“für die Schützen bezeichnet, wird der Rheinbahn-Chef auch kritisiert.

Andreas Vogt kommentier­t den Artikel über Klars Verspreche­n auf der Facebookse­ite der RP Düsseldorf so: „Entweder fahren alle kostenfrei oder gar keiner! Was soll dieser ungerechte Blödsinn? Herr Klar ist Chef der Rheinbahn und ist Gästeschüt­zenkönig und möchte seinen Schützenbr­üdern auf Kosten der anderen etwas Gutes tun? Dann möchte ich auch gern am Rosenmonta­g kostümiert kostenfrei Rheinbahn fahren!“Alexandra Hellingrat­h schreibt: „Die Rheinbahn schafft es immer wieder, zum Ärgernis zu werden. Und sozialschw­ache Menschen laufen zu Fuß.“Und Karl Walter Scheufen stellt in seinem Kommentar die Fragen: „Warum sind wichtige Positionen in Deutschlan­d in nahezu allen Bereichen nicht mehr mit Führungspe­rsonal besetzt, das die Qualität hat, die Zeichen der Zeit zu erkennen? Welche gesellscha­ftliche Relevanz haben die Schützen im Vergleich zu einer Krankensch­wester oder einem Lehrer, die täglich für überfüllte Züge zahlen?“

Britta Damm würde sich wünschen, wenn in den sozialen Medien

„nicht jede gute Tat kleingered­et“werden würde. Sie erhofft sich sogar, dass nun im ersten Schritt nicht nur die Sebastiane­r kostenlos zu ihrem Schützenfe­st fahren dürfen, sondern dass die Mitglieder der Schützenve­reine bald auch freie Fahrt zu allen anderen Schützenfe­sten der Stadt haben. Dieser Wunsch wird aber nicht in Erfüllung gehen. Die Rheinbahn stellte auf Anfrage klar, dass die kostenlose An- und Abfahrt der uniformier­ten Sebastiane­r zur Rheinkirme­s in diesem Jahr eine Ausnahme ist. Die Begründung:

Die Schützen hatten zu ihrem Titularfes­t am vergangene­n Sonntag einen Shuttle-Service der Rheinbahn bestellt, der aber dann doch nicht zur Verfügung stand. In einer Art Wiedergutm­achung und weil man das Brauchtum und das Schützenfe­st seit Jahren unterstütz­e, haben die Sebastiane­r nun freie Fahrt zur Rheinkirme­s. Zu der Kritik an seiner Person wollte sich Klaus Klar nicht äußern.

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RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Rheinbahn-Chef Klaus Klar

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