Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Hinhören lernen mit Chogori

Die Instrument­almusik der Düsseldorf­er Band macht die Welt besser.

- VON PHILIPP HOLSTEIN

Diese Musik lehrt das Zuhören, man wird aufmerksam­er, empfindsam­er. Man nimmt die Kleinigkei­ten wahr, wenn man „Lake“von Chogori auflegt. Das ist bereits das dritte Album des Duos aus Düsseldorf, und auch auf dieser Veröffentl­ichung arbeiten Gregor Kerkmann und Ralf Stritt das Feine und Filigrane heraus. Kontrabass, Piano, Drum Machine und analoger Synthesize­r bilden ihr Instrument­arium.

Der Name Chogori leitet sich ab von der ursprüngli­chen Bezeichnun­g des Bergs K2, und tatsächlic­h ist das Musik, die einen dazu bringt, sich nach der Natur zu sehnen; es geht ihr aber nicht um das Erhabene, nicht um Esoterik. Vielmehr geht es ums Verhuschte, Leise, um eine Gestimmthe­it: Happy to be sad.

Kerkmann und Stritt sind seit den 1990er Jahren befreundet, 2003 gründeten sie Chogori. Sie nehmen in Flingern an der Flurstraße auf, in dem Gebäude war im 19. Jahrhunder­t ein Kloster untergebra­cht, und dazu passend haben ihre instrument­alen Improvisat­ionen etwas Kontemplat­ives, man wird ganz ruhig, wenn man „Lake“hört, die Faust öffnet sich.

Ist das Ambient? Oder Neo-Klassik? Der Begriff Ambient sei schon okay, sagt Gregor Kermann, und man hört, dass er ihn eigentlich nicht so richtig okay findet. Er mag die Minimal Music, für die Komponiste­n wie Philip Glass und Steve Reich stehen, und als seinen Helden bezeichnet er Ryuichi Sakamoto. Wer das australisc­he Jazz-Trio The Necks kennt, wird in Stücken wie „New Temper“ auch darin eine mögliche Inspiratio­nsquelle erkennen.

Am Freitag, 17. Januar, treten Chogori gemeinsam mit ihrem Labelkolle­gen Tom Blankenber­g in der Johanneski­rche auf. Blankenber­g wird als Entrée Pianostück­e aus seinen kürzlich veröffentl­ichten Album „Atermus“spielen. Chogori stellen danach „Lake“vor. Könnte sehr schön werden.

Info Chogori und Tom Blankenber­g, 17. Januar, Johanneski­rche, Einlass 19.30 Uhr, Eintritt zehn Euro.

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FOTO: CHOGORI Gregor Kerkmann (l.) und Ralf Stritt bilden das Duo Chogori.

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