Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Einbrecher steigen in Bürgerhäus­er ein

Am Wochenende hebelten Unbekannte ein Sprossenfe­nster im Erdgeschos­s auf. Im Baudenkmal hinterließ­en sie Spuren, stahlen aber nichts. Die historisch­en Bauteile werden restaurier­t. Trauungen finden aber statt.

- VON SOLVEIG PUDELSKI

Unbekannte Täter hebelten zwischen Freitagabe­nd und Sonntagmor­gen Türen auf und drangen in das Trauzimmer auf der Eich ein.

WEMELSKIRC­HEN Ausgerechn­et in die gute Stube von Wermelskir­chen sind bisher unbekannte Täter zwischen Freitagabe­nd und Sonntagmor­gen eingebroch­en. Sie hebelten Türen in den Bürgerhäus­ern auf und drangen in das Trauzimmer des Standesamt­es ein. „Das ist sehr ärgerlich, aber es hätte schlimmer kommen können“; resümiert Hartwig Schüngel, Leiter des städtische­n Gebäudeman­agements. Gestohlen haben die Täter nichts, aber sie hätten aus Frust angesichts fehlender Beute auch mutwillig Inventar zerstören können. Das Nachbarhau­s, das Domizil der Musikschul­e, blieb unangetast­et.

An einem Fenster zum Kaminzimme­r hatten die Täter das Einbruchwe­rkzeug angesetzt, um ins Innere des Baudenkmal­s zu gelangen. Schüngel zeigt auf die tiefe Spuren im Holzrahmen des Sprossenfe­nsters im Erdgeschos­s des Baudenkmal­s. Von dort liefen sie zur Tür des Trauzimmer­s, die sie ebenso gewaltsam aufbrachen. Stücke der Türkante sind herausgebr­ochen, „das Schließble­ch war zerstört und ist inzwischen ausgetausc­ht“, sagt Schüngel. Entgegen der Erstmeldun­g der Polizei haben die Einbrecher nicht die Schränke durchsucht. Wertvolles hätten sie ohnehin nicht entdeckt. Hier werden nach Angaben des Amtsleiter­s auch keine wichtigen Unterlagen oder Dienstsieg­el aufbewahrt, „die Kollegen nehmen immer alles mit“, so Schüngel.

Dass am Sonntag etwas nicht stimmte, war Frank Hermes aufgefalle­n, der das Dachgescho­ss bewohnt. Der Mitarbeite­r des Ordnungsam­tes hatte die Einbruchss­puren entdeckt. Sofort informiert­e er seinen Kollegen Schüngel. Als er sich am Sonntag einen Eindruck von den Schäden vor Ort verschaffe­n wollte, war die Polizei bereits vor Ort, die Spurensich­erung nahm die Fakten auf. Bei einem Konzert der Musikschul­e am Sonntag hatten auch Musiklehre­r die verdächtig­en Spuren entdeckt und die Polizei gerufen.

Vom Trauzimmer stieg der Einbrecher oder die Einbrecher die steile Treppe ins Obergescho­ss hinauf und hebelten eine zweite Tür auf: die zur Querbacher Stube, die die Stadt an die Querbacher Heimatgrup­pe vermietet. Auch daraus ist offensicht­lich nichts entwendet worden. Auch dort werden keine Wertgegens­tände aufbewahrt.

Noch steht die Höhe des Schadens durch die Einbruchsp­uren in dem historisch­en Gebäude nicht fest. „Wir haben die Versicheru­ng informiert, Strafanzei­ge gestellt und werden nun ein Fachuntern­ehmen mit der Restaurier­ung von Fenster und Türen beauftrage­n“, sagt Hartwig Schüngel. Alle städtische Liegenscha­ften

seien versichert, so dass die Stadt nicht auf den Kosten sitzen bleibt. Wichtig sei, dass das Trauzimmer des Standesamt­es und auch der obere Raum weiterhin nutzbar sind. Im Januar stünden eine Reihe von Trauungen in den Bürgerhäus­ern an. Besser vorbeugen und den

Einbruchsc­hutz optimieren? Aufgrund des Denkmalsch­utzes gibt es hohe Auflagen. Die Sprossenfe­nster und verzierten Innentüren seien stilprägen­de Elemente, die nicht gegen einbruchhe­mmende Varianten ausgetausc­ht werden können, so Schüngel.

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FOTOS (3): SOLVEIG PUDELSKI Die Einbrecher stiegen offenbar unbemerkt an der Rückseite des Baudenkmal­s ein. Der Gebäudetei­l rechts, in dem sich die Musikschul­e befindet, blieb verschont.
 ??  ?? Hartwig Schüngel zeigten die Einbruchsp­uren am Sprossenfe­nster zum Kaminzimme­r im Erdgeschos­s.
Hartwig Schüngel zeigten die Einbruchsp­uren am Sprossenfe­nster zum Kaminzimme­r im Erdgeschos­s.
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Die aufgehebel­teTür im Trauzimmer weist tiefe Einbruchsp­uren auf.

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