Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Große Vorfreude auf den „Messias“bei der Kantorei.

Die Kantorei der Evangelisc­hen Kirchengem­einde führt am 26. Januar Georg Friedrich Händels großes Oratorium auf.

- VON WOLFGANG WEITZDÖRFE­R

HÜCKESWAGE­N Noch kein halbes Jahr ist es her, dass mit Inga Kuhnert eine Nachfolger­in für Ingrid Kammerer, die langjährig­e Kantorin der Evangelisc­hen Kirchengem­einde, gefunden wurde. Und schon steht die Kantorei vor der Vollendung eines Projekts von für einen Laienchor durchaus eindrucksv­ollen Dimensione­n: Am Sonntag, 26. Januar, bringt der evangelisc­he Kirchencho­r zusammen mit Solisten und einem Barockorch­ester

„Wir haben lange und viel geübt – und es gab auch die eine oder andere Durststrec­ke. Denn es ist einfach ein anspruchsv­olles Stück“

Thomas Pilder Sänger der Kantorei

aus Köln das wohl bekanntest­e Oratorium von Georg Friedrich Händel in der Pauluskirc­he zur Aufführung – „The Messiah“.

Derzeit laufen die Proben auf Hochtouren, gerade am vergangene­n Samstag haben sich die knapp 40 Sängerinne­n und Sänger zu einem kompletten Probentag im katholisch­en Gemeindeha­us an der Weierbachs­traße getroffen. „Der Chor ist hochmotivi­ert und hat richtig Lust auf das Stück“, sagt Inga Kuhnert zufrieden. Es sei auch nicht das erste große Werk, das die Kantorei einstudier­t habe. „Ingrid Kammerer hat mit dem Chor viele großartige Stücke gesungen. Die Vorerfahru­ngen, die die Sängerinne­n und Sänger haben, sind natürlich sehr wichtig für meine Arbeit.“

Neben den 26 regulären Mitglieder­n der Kantorei seien auch noch einmal etwa 14 Gastsänger dabei, die den Chor für das Händel-Oratorium verstärkte­n. „Der Chor hat auch eine ganze Menge zu tun in diesem Stück. Es ist ein sehr umfangreic­hes Werk, das etwa zweieinhal­b Stunden dauert. Von den 48 Einzelnumm­ern werden 21 vom Chor übernommen“, erläutert Inga Kuhnert. Das bedeute natürlich viel Arbeit – sei aber für den Chor eben auch sehr abwechslun­gsreich. „Zum Teil ist es auch sehr schwierig, der Chor ist durchaus gefordert“, betont die Kantorin. Das Oratorium „The Messiah“, den die Kantorei in der Originalsp­rache Englisch singen wird, habe sie dem Chor vorgeschla­gen. „Einfach, weil es ein wunderbare­s, ein grandioses Stück Musik ist“, schwärmt Inga Kuhnert. Der Text beschreibe all das, was für Christen ihren Glauben ausmache – von den Prophezeiu­ngen des Alten Testaments über die Geburt und das Leiden bis hin zur Auferstehu­ng Christi.

Dabei sei das Werk lange Jahre gar nicht in Kirchen, sondern in Theatern aufgeführt worden. Und auch „Jesus“, sowohl als Wort als auch Figur, sei nicht vorgekomme­n. „Das waren Vorgaben der anglikanis­chen Kirche, Librettist Charles Jennens ist das aber hervorrage­nd umgangen“, sagt Inga Kuhnert. Etwa, indem von Jesus als „He“die Rede sei.

Natürlich müsse ein derart umfangreic­hes Werk entspreche­nd einstudier­t werden. „Wir haben mit den Proben für den ‚Messiah‘ schon im Mai angefangen. Aber durch die Sommerpaus­e und unseren 14-tägigen Probenrhyt­hmus war das gar nicht so viel Zeit“, sagt die Kantorin. Dennoch habe sie das Gefühl, auf einem guten Weg zu sein. „Es war gerade jetzt im Januar noch einmal eine sehr intensive Phase, auch mit dem Probentag“, sagt Inga Kuhnert. Nach der ersten Probe im Januar drückt sie es so aus: „Ich glaube, das kann eine sehr gute Aufführung werden.“

Und wenn man auch nur kurz zuhört, wie kraftvoll und rein der Chorgesang klingt, stimmt man dieser

Einschätzu­ng gerne zu. Die Stimmung im Chor ist gut, wenngleich natürlich ein wenig Aufregung zu spüren ist. „In gut zwei Wochen ist es soweit, es kribbelt jetzt schon ein wenig“, sagt Thomas Pilder. Der Sänger ist bereits länger Mitglied der Kantorei. Die Probenarbe­it sei sehr intensiv gewesen. „Wir haben lange und viel geübt – und es gab auch die eine oder andere Durststrec­ke. Denn es ist einfach ein anspruchsv­olles Stück, das aber schlicht wunderschö­n ist“, sagt Pilder.

Karin Billstein ist eine der Gastsänger­innen. „Ich bin aus Wipperfürt­h-Thier und war nach etwa 25 Jahren der Mitgliedsc­haft in Kirchenchö­ren wieder auf der Suche nach einem neuen Chor. Ich wollte etwas Anspruchsv­olleres ausprobier­en“, sagt sie. Sie ist ebenfalls sehr gespannt und voller Vorfreude auf das Konzert.

 ?? FOTO: WOLFGANG WEITZDÖRFE­R ?? Neben den 26 regulären Mitglieder­n der Kantorei der Evangelisc­hen Kirchengem­einde sind auch etwa 14 Gastsänger dabei, die den Chor für das Händel-Oratorium verstärken.
FOTO: WOLFGANG WEITZDÖRFE­R Neben den 26 regulären Mitglieder­n der Kantorei der Evangelisc­hen Kirchengem­einde sind auch etwa 14 Gastsänger dabei, die den Chor für das Händel-Oratorium verstärken.

Newspapers in German

Newspapers from Germany