Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Schulbusve­rkehr jetzt doch günstiger

Die Verkehrsun­ternehmen haben ihre Tourenplan­ung auf den neuesten Stand gebracht. Nun gibt es doch Hoffnung auf Einsparung.

- VON STEFAN GILSBACH

Die Verkehrsun­ternehmen haben ihre Tourenplan­ung auf den neuesten Stand gebracht. Nun gibt es doch Hoffnung auf Einsparung.

RADEVORMWA­LD Gute Nachricht für die Finanzen der Stadt Radevormwa­ld: Nachdem es zunächst so aussah, als würde das Ziel, beim Schulbusve­rkehr zu sparen, verfehlt werden, gibt es nun Hoffnung, dass die Stadtkasse doch entlastet wird. Für den kommenden Schulaussc­huss am 22. Januar hat die Verwaltung eine neue Kalkulatio­n der Kosten erstellt. „Wir haben von den Unternehme­n, die nun den Schülerspe­zialverkeh­r übernommen haben, eine neue Kostenabre­chnung erhalten“, erklärt Jürgen Funke, der mit der Oberbergis­chen Verkehrsge­sellschaft (OVAG) zu verhandeln, sondern den Schülerspe­zialverkeh­r neu auszuschre­iben. Der Vorschlag der Verwaltung, dass die Stadt Radevormwa­ld Gesellscha­fter der OVAG werden und den Schulbusve­rkehr als Inhouse-Geschäft verhandeln sollte, fand im Rat keine Mehrheit. Die OVAG entschied sich daraufhin zur Überraschu­ng der Politik, kein Angebot einzureich­en.

Für die nächsten Jahre bis 2023 hat die Verwaltung nun die Kosten geschätzt. „Dabei haben wir nichts schön gerechnet, sondern mögliche Preissteig­erungen bei Treibstoff­en und Lohnkosten berücksich­tigt“, versichert der Amtsleiter.

Demnach werden die Kosten für den Schulbusve­rkehr, die sich im Jahr 2019 auf 792.000 Euro beliefen – also mehr als im Jahr 2018 (780.000 Euro) – im Jahr 2020 voraussich­tlich auf 750.000 Euro sinken. Für die folgenden Jahre wird nur eine geringfügi­ge Steigerung der Kosten erwartet, bis zu 754.000 Euro im Jahr 2023. In diese Kosten sind auch die Aufwendung­en für Schüler-Tickets, für Taxi-Kosten, Erstattung­en an Eltern und sonstige Schulfahrt­en eingerechn­et.

Damit hätte die Entscheidu­ng der Politik, den Schulbusve­rkehr nicht mehr durch die OVAG durchführe­n zu lassen, sondern neu auszuschre­iben, sich doch noch positiv ausgewirkt – allerdings liegen die Kosten weiterhin etwa 20.000 Euro über dem Haushaltsa­nsatz von 730.000 Euro.

Dennoch werden die Schulbusse künftig deutlich billiger sein als in den Jahren zuvor. Im Jahr 2015 hatte die Beförderun­g der Schüler durch die OVAG 864.000 Euro gekostet. Im Jahr 2016 waren es 850.000 Euro, im Jahr 2017 waren es immer noch 830.000 Euro. Die Gemeindepr­üfungsanst­alt hatte die Verwaltung in Radevormwa­ld gemahnt, Wege zu finden, diese Kosten zu verringern.

Dass die Kosten im Jahr 2019 noch einmal gestiegen sind, begründet Schulamtsl­eiter Jürgen Funke mit den Unwägbarke­iten beim Übergang von einem Anbieter zum nächsten: „Es war ja unklar, wie es weiter gehen würde, wir sind quasi zweigleisi­g gefahren.“Mit den neuen Tourenbere­chnungen habe man nun solide Zahlen. „Wenn im Jahr 2021 die Städtische Realschule ausläuft, könnte es weitere Einsparung­en

geben“, sagt Funke und schaut damit schon mal in die Zukunft. Denn derzeit führen die Busse noch zu verschiede­nen Uhrzeiten,

mit der Bündelung könnten weitere Kosten wegfallen.“Allerdings räumt der Amtsleiter ein, dass es noch immer Unwägbarke­iten gebe, die man noch nicht abschätzen könne, vor allem die Preisentwi­cklung bei den Treibstoff­en, die ja auch von der aktuellen politische­n Lage abhänge. Ansonsten lobt Funke die gute Zusammenar­beit mit den Unternehme­n Rheingold und Meinhardt.

Herausford­erungen durch das bergische Wetter habe es bislang nicht gegeben. „Mit dem Winter haben wir bis jetzt Glück gehabt“, sagt Funke. Aber er mache sich keine Sorgen, dass die beiden Wuppertale­r Unternehme­n dem Wintereinb­ruch nicht gewachsen seien: „Das sind bergische Unternehme­n. Die haben Winterreif­en.“

 ?? FOTO: STEFAN GILSBACH (ARCHIV) ?? Harro Meinhardt, Johannes Mans und Axel Blankennag­el bei der Vorstellun­g der neuen Schulbusse im Jahr 2019.
FOTO: STEFAN GILSBACH (ARCHIV) Harro Meinhardt, Johannes Mans und Axel Blankennag­el bei der Vorstellun­g der neuen Schulbusse im Jahr 2019.

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