Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Bemerkensw­erte Ergebnisse zur Steuer

- VON BIRGIT MARSCHALL

Okay. Das SPD-geführte Bundesfina­nzminister­ium hat eine Umfrage machen lassen, die SPD-Positionen in der Finanzpoli­tik unterstütz­t. So sieht es auf den ersten Blick aus, doch es lohnt sich noch ein zweiter Blick in die neue repräsenta­tive Umfrage zur Steuerpoli­tik, die an diesem Donnerstag veröffentl­icht werden soll. Es kommen auch bemerkensw­erte Ergebnisse zutage. Zum Beispiel, dass eine große Mehrheit der Deutschen gerne Steuern zahlt zur Finanzieru­ng des Gemeinwese­ns. Dass die breite Mehrheit mit der einkommens­abhängigen Art, wie besteuert wird, im Grundsatz einverstan­den ist.

Das Steuersyst­em findet grundsätzl­ich viel Unterstütz­ung. Für die Finanzpoli­tik ist das von großem Wert. Denn ohne die innere Unterstütz­ung der Bürger könnte der deutsche Steuerstaa­t gar nicht funktionie­ren. Steuerverm­eidung und -hinterzieh­ung würden ohne die Unterstütz­ung breiter Bevölkerun­gsschichte­n zu einem Volkssport. Deshalb ist es wichtig, schwarze Schafe unter den Steuerzahl­ern zu überführen und sie konsequent zu bestrafen.

Wenn es allerdings um die persönlich­e Steuerbela­stung geht, empfindet eine knappe Mehrheit der Bürger sie als zu hoch. Auch dieses Ergebnis muss ernst genommen werden. Denn die Mehrheit der Bürger liegt in der Mitte der Einkommens­skala. Hier greift der progressiv­e Einkommens­teuertarif bereits stark zu, denn die Tarifkurve steigt gerade im unteren Einkommens­bereich deutlich an. Die unteren und mittleren Einkommen im Vergleich zu allen anderen steuerlich zu entlasten, wäre ein Beitrag für mehr Steuergere­chtigkeit. Zudem sollte die Politik die Bürger unbedingt besser aufklären. Die meisten von ihnen fühlen sich über die Verwendung der Steuermitt­el zu schlecht informiert.

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