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Kuntz plant Olympia-Team – Hummels und Müller sind Option
MÜNCHEN (dpa) Die ehemaligen Fußball-Weltmeister Mats Hummels und Thomas Müller können ebenso wie die Ex-Nationalspieler Max Kruse und Sandro Wagner auf eine Olympia-Teilnahme hoffen. U21-Nationaltrainer Stefan Kuntz bestätigte am Mittwoch, dass Kruse und Wagner ebenso wie Maximilian Arnold, Davie Selke und Maximilian Eggestein auf einer Liste mit rund 50 Namen für die Nationale Anti-Doping-Agentur Nada stehen. „Ich habe in den letzten Tagen viele Vorbereitungstrainingslager der Bundesligisten
besucht, um mich mit den Trainern, Sportdirektoren und Spielern auszutauschen. Natürlich ging es dabei auch um den Olympia-Kader und dementsprechende Spieler-Abstellungen“, sagte Kuntz in einem Interview auf der Seite des Deutschen Fußball-Bundes.
Beim „langfristigen Prozess“der Olympia-Planung ist die Nada-Liste ein wichtiger Zwischenschritt. Profis, die nicht darunter sind, oder nicht wie Hummels und Müller noch zum Testpool der A-Nationalmannschaft gehören, haben keine
Chance mehr beim Fußball-Turnier in Tokio dabei zu sein. Müller, der wie Hummels von Bundestrainer Joachim Löw nicht mehr berücksichtigt wird, hatte die spektakuläre Olympia-Idee, möglicherweise zusammen mit Ehefrau und Dressurreiterin Lisa Müller, zuletzt als eine „coole Spinnerei“bezeichnet.
Kuntz darf für Tokio Spieler nominieren, die nach dem 1. Januar 1997 geboren sind. Drei Akteure dürfen aber auch älter sein. „Das kann ich verstehen, denn die Fußballfans erwarten, dass das die prominentesten Namen in unserem Kader sein werden“, sagte der 57-Jährige. Öffentlich spekuliert wurde auch über eine Teilnahme von Ex-Weltmeister Lukas Podolski. „Aber die drei älteren Spieler werden unser letztes Puzzleteil sein. Nach der Saison schauen wir zunächst, welche Spieler und Positionen wir mit dem aktuellen U21-Kader und dem 97er Jahrgang besetzen können“, betonte Kuntz. Danach werde man überlegen, „auf welchen Positionen wir noch Nachholbedarf haben, welche Typen uns im Gesamtgefüge noch fehlen, um die junge Mannschaft anzuführen und welche Spieler bereits über Turniererfahrung verfügen“.
Die finale Nominierung für die Sommerspiele vom 24. Juli bis zum 9. August erfolgt erst im Juni. Kuntz will dann Spieler aus möglichst vielen unterschiedlichen Vereinen berücksichtigen, um die Belastung für die Clubs zu verteilen. „Dazu haben wir festgelegt, dass kein Spieler an zwei Turnieren – also der Euro und Olympia – teilnehmen wird“, sagte Kuntz. Für den Europameister von 1996 ist vor allem ein Unterschied zur U21-EM entscheidend. „Wir dürfen nur 16 Feldspieler und zwei Torhüter nominieren. Das sind fünf Spieler weniger als wir es gewohnt sind, obwohl wir im Drei-Tages-Rhythmus spielen werden“, sagte Kuntz.
Vier Jahre nach Olympia-Silber für die Auswahl von Trainer Hrubesch, strebt die deutsche Mannschaft auch in Tokio eine Topplatzierung an. „Wir wollen unser Land natürlich möglichst erfolgreich vertreten“, sagte Kuntz.