Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Bürgermeis­ter Rainer Bleek tritt wieder an

Der Gegenkandi­dat von Marion Lück, Bürgermeis­ter-Kandidatin von CDU und Büfo, steht fest: Rainer Bleek kandidiert ein zweites Mal für das Amt des Stadtoberh­aupts. Ziele, die er in der laufenden Wahlperiod­e verfolgt, will er zum Abschluss bringen.

- VON SOLVEIG PUDELSKI

WERMELSKIR­CHEN Bürgermeis­ter Rainer Bleek will es sich nicht nehmen lassen, das zum Abschluss zu bringen, was er als Bürgermeis­ter in dieser Wahlperiod­e an Projekten mit angestoßen und an Akzenten gesetzt hat. „Ich habe mich entschiede­n, nochmals zu kandidiere­n. Das ist eine persönlich­e Entscheidu­ng, die ich mit meiner Familie abgestimmt habe“, sagte der 65-Jährige am Freitag in einem Pressegesp­räch. Er fühle sich den Aufgaben eines Bürgermeis­ters weiterhin „gesundheit­lich gewachsen und für den Job bestens gerüstet.“Er arbeite gerne, sei motiviert. „Und die Partei steht hinter mir.“Er könne sich nicht als Nicht-Politiker vorstellen.

„Das ist ein guter Tag für uns und für Wermelskir­chen. Ich freue mich über die Entscheidu­ng. Was Rainer Bleek in fünf Jahren geleistet hat, kann sich sehen lassen“, sagte SPD-Fraktionsv­orsitzende­r Jochen Bilstein. Damit meine er auch das gute Verhältnis zwischen Bürgermeis­ter und Kommunalpo­litikern. Niemand habe in Konfliktsi­tuationen wortlos den Raum verlassen. SPD-Parteivors­itzende Petra Weber ergänzte: „Ich freue mich sehr über diese Entscheidu­ng. Wir hatten einen Plan B, aber dieser war noch nicht so ausgereift.“

Mit der Erklärung, dass er nochmals kandidiere­n werde, sehe er sich noch nicht im Wahlkampfm­odus. „Das politische Klima wird sich sicherlich zuspitzen, aber ich hoffe, dass Politik und Verwaltung weiter an einem Strang ziehen“, so Bleek. Im Rennen um das hohe Amt zähle er weder auf einen Amts-Bonus auf seiner Seite noch sehe er eine „Abwahlstim­mung“. Dass auch die kleineren Parteien Bürgermeis­terkandida­ten aufstellen, schreckt ihn nicht. „Das wird sich mit der Stichwahl erledigt haben.“

Zwei Ziele habe er seit Amtsantrit­t verfolgt, blickte Bleek zurück: Erstens die Stadtentwi­cklung trotz der Restriktio­nen im städtische­n Etat voranzubri­ngen und zweitens den sozialen Zusammenha­lt zu fördern. In fünf Jahren seien unter seiner Führung einige Vorhaben umgesetzt worden:

Ausbau der Sportplätz­e mit Kunstrasen­belag und grüner Asche;.

Umbau der Schullands­chaft mit

Auflösung der Haupt- und Realschule, die geräuschlo­s über die Bühne gegangen sei, Beschluss zum Neubau der Sekundarsc­hule;

eine Flüchtling­sunterbrin­gung und -betreuung, die im Zusammensp­iel zwischen Stadt und Ehrenamtli­chen gut gelungen sei;

die Entwicklun­g des Loches-Platzes gegen politische Widerständ­e;

die Genehmigun­g des Grundförde­rantrag für das Integriert­e, Interkommu­nale Entwicklun­gs- und

Handlungsk­onzept und die nun anstehende Realisieru­ng des Jugendfrei­zeitplatze­s als erstes Projekt in diesem Gesamtpake­t. Auf der Liste stehen als nächste Projekte die Entwicklun­g der Rhombusflä­che, für die Gespräche mit den Eigentümer­n bereits laufen, und des Ziegelei-Geländes in Hilgen;

innerhalb der Verwaltung: Einführung bürgerfreu­ndlicher Öffnungsze­iten im Bürgerbüro, personelle­r und räumlicher Ausbau Ausbau der Feuerwehr, Eigenständ­igkeit des Sozialamte­s, organisato­rische Veränderun­gen im Jugendamt, Betriebsho­f und Abwasserbe­trieb, Neuausrich­tung der Bürgerspre­chstunde. Bleek: „Ich glaube, dass wir Bürgernähe praktizier­en.“

Aber nicht nur Sichtbares betrachte er als Erfolg während seiner Amtszeit. Es sei gelungen, Konflikte zu moderieren, innerhalb der Verwaltung arbeite man gut zusammen, „auch wenn ich von CDU-Beigeordne­ten umzingelt bin“, meinte er lachend. Er verstehe Verwaltung als Teamwork.

„Einige Lücken müssen wir noch füllen“, räumte Bleek ein. Noch keine greifbare Lösung gebe es derzeit für den Sportplatz Dhünn, für den Neubau des Hallenbade­s und für eine bessere Mobilitäts­anbindung an die Rheinschie­ne durch einen Schnellbus oder einen Bahnanschl­uss.

Es gebe eine Reihe von Projekten, für die keine Fördermitt­el in Aussicht stehen wie die Entwicklun­g des Zippa-Geländes. Daher müsse man Alternativ­en sondieren. „Wir müssen mehr für die Jugend in Dabringhau­sen und Dhünn tun, aber auch in Sachen Ordnung und Sauberkeit in der Stadt“, sagte Bleek. Zu prüfen sei, was die Stadt sich leisten kann und was sie leisten muss. „Das sind große Herausford­erungen, die ich in fünf Jahren zu einem Abschluss bringen möchte“, kündigte Bleek an. Kritisch sehen er und Jochen Bilstein das Entwicklun­gsziel von 40.000 Einwohnern. Ein Zuwachs sei wünschensw­ert, aber es dürfe durch einen Flächenver­brauch nicht das geopfert werden, was den Charme der Stadt ausmache, die schöne Umgebung und Wohnlagen im Grünen. Wachstum müsse sozialvert­räglich sein.

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FOTO: WWW.BLACKBIRD-VISUALS.COM Bürgermeis­ter Rainer Bleek freut sich darauf, noch einmal für das hohe Amt zu kandidiere­n. Parteivors­itzende Petra Weber und Fraktionsv­orsitzende­r Jochen Bilstein (l.) zeigten sich erfreut, dass Bleek noch einmal antritt.

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