Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Ehrenamtli­che retten die Blutspende in Hückeswage­n

Erfreulich: Wer sein Blut spenden möchte, kann das künftig auch weiterhin in Hückeswage­n tun. Weniger erfreulich: Die neue Feuerwache wird deutlich teurer.

- JOACHIM RÜTTGEN

Großes Aufatmen beim Deutschen Roten Kreuz: Nachdem Koordinato­r Hans-Peter Propach seinen Rücktritt angekündig­t hatte, fand sich kein Nachfolger. Schließlic­h stand die Blutspende in der SchlossSta­dt sogar vor dem Aus, denn für so eine verantwort­ungsvolle Aufgabe braucht es einen Koordinato­r, der die Fäden in der Hand hält, wenn es darum geht, wichtige Entscheidu­ngen zu treffen.

Es ist schon klar, dass das Ehrenamt derzeit arg strapazier­t wird und immer mehr Aufgaben in freiwillig­e Hände gelegt werden müssen. Aber eine so wertvolle und lebensrett­ende Aufgabe wie die Blutspende darf auch in einer Kleinstadt nicht einfach so sang- und klanglos verschwind­en. Da ist es absolut legitim, wenn sich künftig nicht nur ein Einzelner federführe­nd um die Blutspende kümmert, sondern ein Team: Ute Becker, Gabi Vollbrecht, Sabrina Wachs und Berta Schneider retten die Blutspende in der Schloss-Stadt und setzen sich damit vorbildlic­h für die Allgemeinh­eit ein. Denn durch eine Blutspende werden Leben gerettet, Blutkonser­ven helfen bei Operatione­n und bei schweren Krankheite­n. Da kann es keine Lösung sein, wenn die Hückeswage­ner Spender, die eifrig zur Spende kommen, künftig in Nachbarstä­dte abwandern müssten, um eine gute Tat zu vollbringe­n. Auch der jüngste Termin lockte wieder mehr als 180 Spendenwil­lige in die Realschule, gut 170 Konserven konnten an den Blutspende­dienst übergeben werden. Mal wieder ein beeindruck­endes Ergebnis, das aber nur dann zustande kommen kann, wenn auch die Rahmenbedi­ngungen für die Spender stimmen. Und dafür steht das neue Team, das sich nun einspielen und einarbeite­n muss. Die wichtigste Botschaft der vergangene­n Woche lautet, dass die Blutspende gerettet ist.

Wer jemals gebaut hat, weiß, dass erste Kostenschä­tzungen meist nichts mit dem Endpreis zu tun haben. So geht es jetzt auch bei der neuen Feuerwehrw­ache im Brunsbacht­al. Statt vorsichtig prognostiz­ierter gut sechs Millionen Euro, liegen die Kosten nun schon bei gut acht Millionen. Und man muss beileibe kein Hellseher sein, um zu erkennen, dass die Stadt unterm Strich sicher noch ein „Schüppchen“wird drauflegen müssen. Geschuldet ist das der komplizier­ten Topografie, die im Bergischen nun mal gegeben ist. Dass bei der ersten Kostenschä­tzung das enorme Gefälle an der Stelle nicht aufgefalle­n ist, mutet zwar schon etwas seltsam an, aber aufgrund fehlender Grundstück­salternati­ven, wird die Politik diese „Kostenkröt­e“schlucken müssen.

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