Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Ehrenamtliche retten die Blutspende in Hückeswagen
Erfreulich: Wer sein Blut spenden möchte, kann das künftig auch weiterhin in Hückeswagen tun. Weniger erfreulich: Die neue Feuerwache wird deutlich teurer.
Großes Aufatmen beim Deutschen Roten Kreuz: Nachdem Koordinator Hans-Peter Propach seinen Rücktritt angekündigt hatte, fand sich kein Nachfolger. Schließlich stand die Blutspende in der SchlossStadt sogar vor dem Aus, denn für so eine verantwortungsvolle Aufgabe braucht es einen Koordinator, der die Fäden in der Hand hält, wenn es darum geht, wichtige Entscheidungen zu treffen.
Es ist schon klar, dass das Ehrenamt derzeit arg strapaziert wird und immer mehr Aufgaben in freiwillige Hände gelegt werden müssen. Aber eine so wertvolle und lebensrettende Aufgabe wie die Blutspende darf auch in einer Kleinstadt nicht einfach so sang- und klanglos verschwinden. Da ist es absolut legitim, wenn sich künftig nicht nur ein Einzelner federführend um die Blutspende kümmert, sondern ein Team: Ute Becker, Gabi Vollbrecht, Sabrina Wachs und Berta Schneider retten die Blutspende in der Schloss-Stadt und setzen sich damit vorbildlich für die Allgemeinheit ein. Denn durch eine Blutspende werden Leben gerettet, Blutkonserven helfen bei Operationen und bei schweren Krankheiten. Da kann es keine Lösung sein, wenn die Hückeswagener Spender, die eifrig zur Spende kommen, künftig in Nachbarstädte abwandern müssten, um eine gute Tat zu vollbringen. Auch der jüngste Termin lockte wieder mehr als 180 Spendenwillige in die Realschule, gut 170 Konserven konnten an den Blutspendedienst übergeben werden. Mal wieder ein beeindruckendes Ergebnis, das aber nur dann zustande kommen kann, wenn auch die Rahmenbedingungen für die Spender stimmen. Und dafür steht das neue Team, das sich nun einspielen und einarbeiten muss. Die wichtigste Botschaft der vergangenen Woche lautet, dass die Blutspende gerettet ist.
Wer jemals gebaut hat, weiß, dass erste Kostenschätzungen meist nichts mit dem Endpreis zu tun haben. So geht es jetzt auch bei der neuen Feuerwehrwache im Brunsbachtal. Statt vorsichtig prognostizierter gut sechs Millionen Euro, liegen die Kosten nun schon bei gut acht Millionen. Und man muss beileibe kein Hellseher sein, um zu erkennen, dass die Stadt unterm Strich sicher noch ein „Schüppchen“wird drauflegen müssen. Geschuldet ist das der komplizierten Topografie, die im Bergischen nun mal gegeben ist. Dass bei der ersten Kostenschätzung das enorme Gefälle an der Stelle nicht aufgefallen ist, mutet zwar schon etwas seltsam an, aber aufgrund fehlender Grundstücksalternativen, wird die Politik diese „Kostenkröte“schlucken müssen.