Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Hoffnungst­räger vs. Hoffnungst­räger

Bayers Kai Havertz und Fortunas Kevin Stöger treffen am Sonntag aufeinande­r.

- VON DORIAN AUDERSCH UND PATRICK SCHERER

LEVERKUSEN Im Fußball steht das Kollektiv im Vordergrun­d. Mannschaft­en verlieren und gewinnen immer zusammen. Jeder Beitrag des Einzelnen zahlt aufs große Ganze ein. Und doch sind alle Teams auf individuel­le Qualität angewiesen. In Leverkusen hängt das Gelingen der Rückrunde stark von Kai Havertz ab, in Düsseldorf ist Kevin Stöger nach seinem überstande­nen Kreuzbandr­iss Hoffnungst­räger der abstiegsbe­drohten Fortunen. Am Sonntag treffen die rheinische­n Rivalen aufeinande­r (18 Uhr). Aber warum sind die beiden offensiven Mittelfeld­spieler so wichtig für ihre jeweiligen Teams?

Kai Havertz Der 20-Jährige hat sich längst den Ruf erspielt, ein Jahrhunder­ttalent zu sein. Im Sommer wird er die Werkself wohl für eine Summe weit jenseits der 100-Millionen-Euro-Marke verlassen. Die Hinrunde des gebürtigen Aacheners war indes durchwachs­en. Zu selten zeigte der Nationalsp­ieler, was ihn auszeichne­t: Spielintel­ligenz, Ballbehand­lung, Übersicht, Technik, Ruhe am Ball und Kaltschnäu­zigkeit vor dem Tor. Es sind Qualitäten, auf die Leverkusen im Rennen um die Champions-League-Plätze nicht verzichten kann.

Immerhin: Bei Bayers 4:1-Sieg in Paderborn bereitete er das 2:0 vor und erzielte den Endstand selbst. Auch seine Körperspra­che war zum Rückrunden­start eine andere als im Vorjahr. Gut möglich, dass er das erste Formtief seiner noch jungen Karriere überwunden hat. Für Fortuna wäre das keine gute Nachricht. Doch zunächst muss Havertz seinen Aufwärtstr­end bestätigen.

Kevin Stöger Der Österreich­er musste eigentlich gar nicht viel machen, um seinen Wert für die Düsseldorf­er zu unterstrei­chen. Denn während seiner Verletzung wurden die Defizite im zentralen Mittelfeld ohne das Zutun des 26-Jährigen mehr als offensicht­lich. Und als Stöger sein Comeback am vergangene­n Samstag für die letzten 20 Minuten beim 0:1 gegen Bremen feierte, wurde die Bedeutung noch einmal offensicht­licher. Denn Stöger gelang das, was allen anderen vorher nicht gelang: ein Schnittste­llenpass durch die Werder-Abwehr.

In Düsseldorf sind sie aber bemüht, nicht die ganze Last auf den Schultern Stögers abzuladen. Und in Friedhelm Funkel haben sie einen Trainer, der vorhat, seinen Achter vorerst dosiert einzusetze­n. Von daher ist fraglich, ob Stöger am Sonntag das erste Mal in dieser Saison in der Startelf stehen wird.

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Will sein Talent bei Leverkusen wieder voll einbringen: Kai Havertz.
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FOTOS: DPA (2) Soll das Mittelfeld bei Fortuna bereichern: Kevin Stöger.

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