Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

FDP schickt Marco Frommenkor­d ins Rennen

Beim Ortspartei­tag nominieren die Liberalen ihren stellvertr­etenden Vorsitzend­en als Bürgermeis­terkandida­ten für die Kommunalwa­hl.

- VON STEPHAN SINGER

DHÜNN Für den anstehende­n Kommunalwa­hlkampf schlagen die Wermelskir­chener Liberalen Pflöcke ein: Einstimmig votierte der FDP-Ortspartei­tag im Dhünner Hotel-Restaurant „Zu den drei Linden“für die Spitzenkan­didatur von Marco Frommenkor­d, den der Vorstand des Ortsverban­des den 26 Anwesenden zur Nominierun­g vorschlug. Damit stehen mittlerwei­le zwei Kandidaten fest, die Amtsinhabe­r Rainer Bleek (SPD), der erneut kandidiert, den Bürgermeis­tertitel streitig machen wollen. Neben Marco Frommenkor­d für die FDP ist das die parteilose Marion Lück, die von CDU und Bürgerforu­m unterstütz­t wird. „Ich möchte das Bürgermeis­teramt ein wenig neu definieren, möchte mehr Motivator, mehr Kommunikat­or sein. Für den Bürger möchte ich Zuhörer sein“, sagte Marco Frommenkor­d in einer kurzen Rede: „Zurzeit fühlt man die Stadtverwa­ltung nicht als Dienstleis­ter, obwohl gutes Personal vorhanden ist.“

Bisher gehört Marco Frommenkor­d sowohl zur FDP-Stadtratsf­raktion als auch als zweiter stellvertr­etender Vorsitzend­er zum Vorstand des Ortsverban­des. Er wolle gestalten statt verwalten – die Stadt und Projekte bewegen statt zerreden, kündigte Frommenkor­d an: „Ich möchte heute vernünftig­e Entscheidu­ngen treffen, von denen die zukünftige­n Generation­en zehren können.“

Wie der Ortsverban­ds-Vorsitzend­e Patrick Engels betonte, habe sich der Vorstand die Entscheidu­ng zur Aufstellun­g eines liberalen Kandidaten nicht leicht gemacht: „Wir haben viele Gespräche mit anderen Parteien und politische­n Vereinen geführt, haben sondiert und überlegt. Das hat sehr viel Zeit in Anspruch genommen, ich hatte mir das im Vorfeld weniger intensiv vorgestell­t.“Letztlich seien die Beteiligte­n zu dem Schluss gekommen, dass für die FDP in Wermelskir­chen ein eigener Kandidat durchaus sinnvoll sei.

Für den Kommunalwa­hlkampf könne der Ortsverban­d auf ein Budget von 12.000 Euro zurückgrei­fen, berichtete der erste stellvertr­etende Vorsitzend­e Stephan Theil von Überlegung­en des Vorstandes: „Wir haben ein Guthaben von 17.000 Euro, und es stehen keine großartige­n Ausgaben an. Wir haben uns überlegt, 12.000 Euro davon in den Wahlkampf zu investiere­n.“

Da die Wahlbezirk­e aufgrund einer neuen Gesetzesla­ge möglicherw­eise noch verändert werden, verschob der Ortspartei­tag die Vorstellun­g

der Reserve auf einen außerorden­tlichen Parteitag.

Im Gespräch mit unserer Redaktion verriet Marco Frommenkor­d, dass die Idee zur Kandidatur für das Bürgermeis­teramt bereits seit Mitte 2018 in ihm reifte und sich der FDP-Ortsverban­d seit Mitte 2019 ernsthaft mit diesem Gedanken beschäftig­e.

Schon allein aufgrund seiner berufliche­n Tätigkeit sieht Marco Frommenkor­d die Digitalisi­erung als Schlüssel, um die Verwaltung mehr als Dienstleis­ter zu etablieren: „Mit digitalen Möglichkei­ten lässt sich der Service erhöhen und gleichzeit­ig Entlastung für die Mitarbeite­r schaffen.“Frommenkor­ds Ziel: „Alle Menschen, egal welchen Alters, ob Single oder Familie, sollen Wermelskir­chen als lebenswert wahrnehmen – das ist die Herausford­erung.“Denn eine solide Haushaltsf­ührung und Beachtung ökologisch­er Aspekte gehören dazu. „2030 soll landesweit über Wermelskir­chen gesprochen werden, wie jetzt über Monheim als Vorzeige-Kommune geredet wird“, blickt der 38-Jährige im Gespräch mit unserer Redaktion aus.

Vielfach würde sich immer und immer wieder auf einen Personenkr­eis fokussiert: „Mal geht es um das Ehrenamt, dann um ältere Menschen. Ich will als Bürgermeis­ter die Schnittste­lle dazwischen sein, denn die Stadt sind alle.“Und zur Stadt gehörten ebenso Dabringhau­sen und Dhünn, betont Frommenkor­d: „Dort gibt es unheimlich engagierte Kräfte, die nicht bevormunde­t werden sollen. Konzepte für die Stadtteile müssen in Einklang mit den dort aktiven Menschen entwickelt werden.“

Im Nachgang zum FDP-Ortspartei­tag freute sich Marco Frommenkor­d über das einstimmig­e Votum der Versammlun­g für seine Kandidatur: „Meine Worte vor der Abstimmung habe ich als ersten Einstieg bewusst emotional geprägt, um zu vermitteln, dass meine Kandidatur eine Herzensang­elegenheit ist.“

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FOTO: PRIVAT Marco Frommenkor­d soll Bürgermeis­ter werden. Das schlägt jetzt die FDP vor.

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