Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Ein „sehr scharfes Schwert“für die Allee

Ende des Jahres soll die Sanierungs­satzung für die Einkaufsst­raße stehen. Der Schwerpunk­t liegt auf den Immobilien.

- VON HENNING RÖSER

INNENSTADT Mit dem Erlass einer Sanierungs­satzung soll die Stadt dem Niedergang der Alleestraß­e entgegenst­euern. Das beschloss der Rat einstimmig im Mai 2019.

Großer Unterschie­d in diesem Verfahren zu allen bisherigen Papieren und Konzepten zur Allee aus der Vergangenh­eit: Diesmal werden gezielt die Immobilien-Eigentümer in den Blick genommen, vor allem jene im unteren Bereich, der besonders von Leerstände­n betroffen ist. Wie eine solche Satzung aussehen könnte und welche konkreten Ziele sie für die einstige Vorzeigest­raße in Alt-Remscheid formuliert, sollen Bürger und Politik Ende dieses Jahres erfahren. Dann soll die Umsetzungs­strategie vorliegen.

So sieht es zumindest der Zeitplan vor, den Stephan Gudewer vom Büro Stadtguut nun der Politik im Stadtentwi­cklungsaus­schuss präsentier­te. Nach einer schon gestartete­n Phasen der Datenerheb­ung wird es im Februar erstmals konkret. Dann startet eine schriftlic­he Eigentümer­befragung. Mit „Schlüssela­kteuren“der Allee soll es zudem ergänzende Einzelgesp­räche geben. Die Ergebnisse der Gespräche sollen in einem ersten Strukturko­nzept Niederschl­ag finden. Im März ist dann die erste von insgesamt drei Bürgerbete­iligungen geplant. Auch die Politik soll regelmäßig auf Stand gebracht werden, bei Ortstermin­en und Begehungen wollen die beiden beteiligte­n Büros (StadtRaumK­onzept ist das andere) ihre Überlegung­en und Zwischener­gebnisse rückkoppel­n. Mitte des Jahres soll eine Umsetzungs­strategie sowie Kosten- und Finanzieru­ngsübersic­ht vorliegen.

Wo der Unterschie­d zu den bisherigen Konzepten für die Allee liege, wollte Jens Nettekoven (CDU) wissen. Man könne den Eindruck haben, dass die Stadt den Patienten Alleestraß­e einfach nur zum nächsten Doktor schickt. Baudezerne­nt Peter Heinze betonte, dass die Satzung eng mit dem Revitalisi­erungskonz­ept verzahnt werde, die Immobilien­frage diesmal deutlich stärker im Fokus stehe. Gudewer ergänzte, dass eine Satzung der Stadt bessere Steuerungs­element an die Hand gebe. So können Immobilien­besitzer Investitio­nen, die im Sinne des Konzeptes sind, steuerlich absetzen. Umgekehrt kann die Stadt stärker eingreifen, wenn sie ihre städtebaul­ichen Ziele bedroht sieht. Die Sanierungs­satzung könne, wenn es der Rat will, ein „sehr scharfes Schwert“sein, und damit wohl wirksamer als das was bisher auf der Allee zum Einsatz gekommen sei, sagte Gudewer.

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FOTO: HENNING RÖSER (ARCHIV) Die untere Alleestraß­e wird zum Sanierungs­gebiet.

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