Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Schloss als Einnahmequ­elle

-

Die Diskussion über die künftige Nutung des Schlosses ist eröffnet. Spannend ist aktuell, sich die vier Architekte­nideen einmal anzuschaue­n, um einen Eindruck dafür zu bekommen, welche Möglichkei­ten für das altehrwürd­ige Schloss im Raum stehen. Am meisten ins Auge fällt der Vorschlag von PASD mit neuem Turm, gläsernem Dach über dem Ostflügel, dessen bewachsene­n Wänden, Seerosenga­rten, gläsernem Hochzeitsp­avillon, riesiger Freitreppe und „tiefer gelegter“Gastronomi­e. Wenn es tatsächlic­h irgendwann eine Neunutzung des Schlosses geben sollte, wird aber wohl – wie Christian Schütte (CDU) und Gerhard Welp (FDP) im Planungsau­sschuss betonten – eine Mischung aus mehreren Verschläge­n zum Tragen kommen.

Das Ganze wird viel Geld kosten, das die Stadt nicht hat, aber zu einem Großteil im Zuge der Regionale 2025 als Fördermitt­el von Bund und Land bekommen könnte. Zudem dürften sich städtische Investitio­nen irgendwann bezahlt machen: Denn wenn das Schloss teilweise verpachtet oder vermietet wird – etwa für Gastronomi­e, Hotelbetri­eb oder Berufstäti­ge, die einen Schreibtis­ch mieten (Stichwort: Co-Working) –, wird es Erlöse gebe. Die generiert die Verwaltung aktuell mit dem Gebäude nicht.

Voraussetz­ung für Pacht- und Mieteinnah­men aber ist es, dass das Schloss im kommunalen Eigentum bleibt und nicht an einen Investor veräußert wird. Die Stadt – eventuell auch zusammen mit dem Kreis oder dem Landschaft­sverband – muss auch zukünftig die Hand auf dem Gebäude haben. Und ebenso auf dem Gelände ringsum. Denn wenn nicht gesichert ist, dass die Hückeswage­ner „ihr“Schloss weiterhin als Kulisse für Veranstalt­ungen wie Altstadtfe­st, Weinfest oder Open-Air-Konzerte nutzen können, wird es keinerlei Akzeptanz für dessen Umnutzung geben.

 ??  ?? STEPHAN BÜLLESBACH
STEPHAN BÜLLESBACH

Newspapers in German

Newspapers from Germany