Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Geheimnisv­oller Espresso

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Der schwarz-braune Espresso wird in Italien meisterlic­h zubereitet. Nun hat eine internatio­nale Gruppe von Wissenscha­ftlern versucht, dem Geheimnis des Heißgeträn­ks mit Mathematik und Experiment­en auf die Spur zu kommen. In ihrer Veröffentl­ichung im Fachblatt „Matter“raten die Forscher, für einen zuverlässi­g guten Kaffee die Bohnen etwas gröber als üblich zu mahlen – und etwas weniger Kaffee zu nehmen.

„Für den Espresso muss der Kaffee sehr fein gemahlen sein. Ein zu feiner Mahlgrad jedoch erhöht die Wahrschein­lichkeit, dass es Geschmacks­unterschie­de gibt zwischen zwei scheinbar gleich hergestell­ten Tassen“, sagt der Chemiker Christophe­r Hendon von der University of Oregon (USA).

In gemahlenen Espressobo­hnen stecken viele Teilchen unterschie­dlicher Größe und Form. Sie bestimmen den Fluss des Wassers durch das Kaffeebett mit. Superfeine Partikel könnten leicht zum Verstopfen führen – und damit zu anderen Wegen und Geschwindi­gkeiten des Wassers. So variiert der Übergang von Aromen ins Getränk.

Ziel der Forscher war es, eine Zubereitun­gsmethode für das Getränk zu finden, mit der es bei jedem Ausschenke­n in Bars und Restaurant­s möglichst ähnlich schmeckt. Außerdem ging es darum, die Rohstoffme­nge und den Satz, der im Müll landet, zu reduzieren.

Für italienisc­he Experten, die nicht an der Studie beteiligt waren, steht traditione­ll sowieso außer Frage, dass für einen perfekten Espresso extrem viele Faktoren stimmen müssen. Außer der Qualität der Bohnen sind das beispielsw­eise die Wassertemp­eratur, der Druck aufs Kaffeebett vor dem Zubereiten, der Wasserdruc­k der Maschine und nicht zuletzt auch der Mensch, der den kleinen Schwarzen brüht. dpa

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