Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Grün und viel Wasser – die Stadt in Zahlen
Bevölkerung, Grünfläche, Versorgung: ein Blick in die Wermelskirchener Statistik, die nicht immer ganz aktuelle Zahlen aufweist.
Bevölkerung, Grünfläche, Versorgung: ein Blick in die Wermelskirchener Statistik, die nicht immer ganz aktuelle Zahlen aufweist.
WERMELSKIRCHEN Wer einmal durch Wermelskirchen wandert, bekommt ein Gefühl für die Größe dieser Kleinstadt. Sie fühlt sich groß an, wenn man durch Wälder oder an der Großen Dhünntalsperre marschiert. Aber wie groß ist sie wirklich? Wie viel Grünflächen und wie viel bebaute Flächen gibt es? Wie sieht Wermelskirchen in Zahlen aus?
Größe Wermelskirchen ist knapp 7500 Hektar groß, vergleichsweise grün und wasserreich: Die Waldfläche erstreckt sich auf 3094,52 Hektar. Landwirtschaftlich genutzt werden 2595,67 Hektar (Stand 2013). Die Wasserfläche umfasst 278,85 Hektar. Der Anteil an Grünland, Wiesen und Gärten beträgt mehr als zehn Prozent.
Bevölkerung Ende 2018 leben 35.436 Menschen in der Stadt, 15.709 deutsche Männer und 16.581 deutsche Frauen – der Frauenüberschuss basiert meist auf der höheren Lebenserwartung von Frauen. Insgesamt 3146 Ausländer haben sich in Wermelskirchen niedergelassen, rund die Hälfte von ihnen kommt aus Nicht-EU-Ländern. Dazu zählen bald aller Voraussicht nach auch die neun Briten, die aktuell in Wermelskirchen leben. All diese Menschen leben in insgesamt 21.860 Haushalten.
2018 erblickten 289 Wermelskirchener Mädchen und Jungen das Licht der Welt, 506 Menschen starben. 165 Paare gaben sich das JaWort. Die meisten Wermelskirchener sind evangelisch (13.729), 7708 sind Katholiken. Rund jeder dritte Einwohner ist 57 Jahre und älter, insgesamt 12.516. Nur 6017 sind 18 Jahre alt und jünger.
Die Einwohnerzahl schrumpft, weil es einen Sterbeüberschuss gibt, der auch durch Zuwanderung nicht ausgeglichen wird. Außerdem steigt die Zahl der Personen, die aus Wermelskirchen wegziehen, stetig an: Lag die Zahl 2010 noch bei 1270, stieg sie 2014 auf rund 1400. 2018 haben sich mehr als 1700 Personen dazu entschieden, Wermelskirchen zu verlassen.
Wald Der Stadtforst umfasst 627 Hektar, das Gros sind Laubbäume (55 Prozent). Mit Wegen und Plätzen sind es 625 Hektar, in Naturschutzgebieten wachsen Bäume auf 48 Hektar, in Wasserschutzzonen 80. Geplant ist, in diesem Jahr 4500 Festmeter einzuschlagen. 3500 davon seien „Käferholz“, also vom Borkenkäfer zerfressenes Holz. Gerechnet wird mit 193.000 Euro Einnahmen und 188.000 Euro Ausgaben.
Wandern und Freizeit Wermelskirchen ist Wanderland. Es gibt über 200 Kilometer markierte Wanderwege. Die bei Radfahrern und Wanderern beliebte Balkantrasse durchläuft auf zehn Kilometern Wermelskirchener Gebiet. Sieben Hektar öffentliche Grünanlagen gibt es, eine liegt sehr stadtnah, die Hüppanlage. Fast doppelt so groß sind
Sport- und Spielplätze inklusive Badeanstalten (Freibad Dabringhausen und Quellenbad) mit 15 Hektar.
Trinkwasserversorgung Das kostbare Nass kommt aus Wermelskirchen. Der Wasserversorgungsverband entnimmt jährlich das zugeteilte Wasserkontigent von 5,7 Millionen Kubikmetern aus der Großen Dhünn-Talsperre zur Trinkwasseraufbereitung und -versorgung im Verbandsgebiet. Die Trinkwasserabgabe
an Wermelskirchen beläuft sich auf 1.810.021 Kubikmetern, im Verbandsgebiet die größte Abgabemenge. Der Zweckverband WVV betreibt die Aufbereitungsanlage Schürholz bei Dabringhausen. Er versorgt von dort aus die Verbandsmitglieder mit Trinkwasser.
Versorgung In Wermelskirchen gibt es 190 Betriebe, in denen Einzelhändler auf einer gesamten Verkaufsfläche von 44.230 Quadratmetern
ihre Ware anbieten. Das ergab eine Untersuchung der Cima Gmbh für die Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts im Oktober und November 2018. Damit stehen aktuell jedem Einwohner durchschnittlich 1,25 Quadratmeter Einkaufsfläche zur Verfügung, was leicht unter dem Bundesdurchschnitt von 1,44 Quadratmetern liegt. Da sich momentan mit den geplanten Lebensmittelmärkten am Loches-Platz
und in Dabringhausen noch einiges tut, schätzt die Cima den Anstieg der Verkaufsflächendichte auf 1,35 Quadratmeter pro Einwohner.
Die meisten Geschäfte lassen sich der Kategorie Nahrungs- und Genussmittel zuordnen, hier besteht die Auswahl zwischen 58 Geschäften. Mit einem Umsatzanteil von rund 44 Prozent am Wermelskirchener Einzelhandel ist diese Warengruppe ausschlaggebend für die Einzelhandelsstruktur der Stadt.
Die meisten Innenstadt-Besucher kommen aus Wermelskirchen, aber auch aus der Nachbarstadt Remscheid kommen fünf Prozent der Einkäufer. Ein paar wenige Besucher kommen auch aus Solingen, Hückeswagen, Burscheid und Wuppertal.
Arbeitsmarkt In Wermelskirchen sind verglichen mit dem gesamten Rheinisch-Bergischen-Kreis und Nordrhein-Westfalen weniger Menschen arbeitslos: Ende Juli 2018 lag die Zahl bei 2262, was genau fünf Prozent der Einwohner entspricht. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote im Rheinisch-Bergischen Kreis lag zur selben Zeit bei 5,2 Prozent, der NRW-Durchschnitt sogar bei 6,8 Prozent.
Ein großer Teil der Wermelskirchener ist außerhalb des Stadtgebiets beschäftigt: Nach Zahlen des Pendleratlas NRW von 2018 pendeln 11.259 Menschen zu ihrer Arbeitsstelle, es pendeln jedoch im Gegenzug auch 8998 Beschäftigte von außerhalb nach Wermelskirchen.