Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Die Katt-Gipfelstürmer wandern wieder
Nach der Premiere 2017 startet der Kinder- und Jugendbereich erneut eine Alpen-Wanderung. 16 Jugendliche können dabei sein.
WERMELSKIRCHEN Etappenziele erreichen, Gipfel erklimmen, die Natur mit allen Sinnen wahrnehmen, Herausforderungen körperlicher Belastung meistern, Grenz-Erfahrungen machen: Nach der Premiere in 2017 wandert eine Gruppe des Kinder- und Jugendbereichs der Kattwinkelschen Fabrik in diesem Sommer wieder durch die Alpen. Waren es bei der ersten Auflage der Tour noch zwölf Jugendlichen, mit denen sich die Betreuer Kolja Pfeiffer und Jan Marquardt auf den Weg machten, können in diesem Jahr 16 Teilnehmer dabei sein. Pfeiffer und Marquart haben sich die Unterstützung von den beiden Katt-Kinderund Jugendbereich-Mitarbeiterinnen Linda Bersch und Katrin Schubert ins Boot geholt, außerdem
„Das bewirkt Selbstvertrauen, Ausdauer und Zielstrebigkeit – das überträgt sich in den Alltag“
Jan Marquardt Betreuer
begleitet die 18-jährige Lynn Hain, die zur Zeit ihren Bundesfreiwilligendienst in die Kattwinkelschen Fabrik absolviert, die Wanderer.
Neun Teilnehmer für die Wanderung im Juli, die sich an Jugendliche im Alter zwischen zwölf und 16 Jahren wendet, stehen bereits fest, berichtet das Team. Das sind meist „Wiederholungstäter“, sprich Teilnehmer der ersten Katt-Alpen-Wanderung. „Die Jungen und Mädchen sind da heiß drauf, haben seit 2017 immer wieder nach einer Wiederholung gefragt und auch ihre Eltern damit genervt“, sagt Jan Marquardt mit einem Lachen. Kolja Pfeiffer erinnert sich an die Wanderung vor zweieinhalb Jahren: „Viele haben gekämpft, eine anstrengende und besondere Erfahrung gemacht und auch für mich war das eine Grenz-Erfahrung.“
Auf der Route E5 ging es in 2017 von Oberstdorf nach Zams, in diesem Sommer folgt das Anschlussstück des Weges von Zams nach Meran. In fünf Etappen bewältigen die Teilnehmer eine Gesamtstrecke von 93 Kilometern, die es mit etwa 10.000 Höhenmetern im Anstieg und 8000 im Abstieg in sich hat. Die An- und Abreise in und aus der Alpen-Region
erfolgt mit der Bahn. Ein Bergführer begleitet die Wermelskirchener Gruppe bei ihrer Tour, übernachtet wird am Ende einer jeden Tages-Etappe in einer Berghütte. Jan Marquardt hat diese Teilstrecken auf der Karte schon genauer angesehen: „Die Tages-Etappen sind dieses Mal etwas länger als in 2017.“In der Spitze kämen für die bergische Wandergruppe sechs bis sieben Stunden an reiner Geh-Zeit pro Tag zusammen, in Schnitt seien es etwa fünf Stunden pro Tag.
Die Pädagogen sehen in der Aktion über einen „schönen und besonderen Urlaub“hinaus einen Mehrwert für die Jugendlichen: „Die Teilnehmer erleben mit allen Sinnen und stellen fest, wie gut es tut, Dinge zu Ende zu bringen.“Kolja Pfeiffer beschreibt es so: „Die Teilnehmer sind in der Gruppe ganz bei sich – es gibt kein Teilen von Fotos im Internet am Abend, denn in den Bergen gibt es keinen Handy-Empfang.“
Schon nach der Katt-Premieren-Wanderung in den Alpen habe sich der Sinn der sogenannten Erlebnis-Pädagogik auch im Nachhinein herausgestellt, denn die jugendlichen „Gipfelstürmer“kämen mit der Gewissheit „Ich kann etwas schaffen“nach Hause. „Das bewirkt Selbstvertrauen, Ausdauer und Zielstrebigkeit – das überträgt sich in den Alltag“, ist Jan Marquardt überzeugt. Und Linda Bersch, die zum ersten Mal eine solch ausgiebige Bergwanderung mitmacht, blickt aus: „Das ist eine tolle Sache, die bestimmt sehr inspirierend ist.“