Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Die Katt-Gipfelstür­mer wandern wieder

Nach der Premiere 2017 startet der Kinder- und Jugendbere­ich erneut eine Alpen-Wanderung. 16 Jugendlich­e können dabei sein.

- VON STEPHAN SINGER

WERMELSKIR­CHEN Etappenzie­le erreichen, Gipfel erklimmen, die Natur mit allen Sinnen wahrnehmen, Herausford­erungen körperlich­er Belastung meistern, Grenz-Erfahrunge­n machen: Nach der Premiere in 2017 wandert eine Gruppe des Kinder- und Jugendbere­ichs der Kattwinkel­schen Fabrik in diesem Sommer wieder durch die Alpen. Waren es bei der ersten Auflage der Tour noch zwölf Jugendlich­en, mit denen sich die Betreuer Kolja Pfeiffer und Jan Marquardt auf den Weg machten, können in diesem Jahr 16 Teilnehmer dabei sein. Pfeiffer und Marquart haben sich die Unterstütz­ung von den beiden Katt-Kinderund Jugendbere­ich-Mitarbeite­rinnen Linda Bersch und Katrin Schubert ins Boot geholt, außerdem

„Das bewirkt Selbstvert­rauen, Ausdauer und Zielstrebi­gkeit – das überträgt sich in den Alltag“

Jan Marquardt Betreuer

begleitet die 18-jährige Lynn Hain, die zur Zeit ihren Bundesfrei­willigendi­enst in die Kattwinkel­schen Fabrik absolviert, die Wanderer.

Neun Teilnehmer für die Wanderung im Juli, die sich an Jugendlich­e im Alter zwischen zwölf und 16 Jahren wendet, stehen bereits fest, berichtet das Team. Das sind meist „Wiederholu­ngstäter“, sprich Teilnehmer der ersten Katt-Alpen-Wanderung. „Die Jungen und Mädchen sind da heiß drauf, haben seit 2017 immer wieder nach einer Wiederholu­ng gefragt und auch ihre Eltern damit genervt“, sagt Jan Marquardt mit einem Lachen. Kolja Pfeiffer erinnert sich an die Wanderung vor zweieinhal­b Jahren: „Viele haben gekämpft, eine anstrengen­de und besondere Erfahrung gemacht und auch für mich war das eine Grenz-Erfahrung.“

Auf der Route E5 ging es in 2017 von Oberstdorf nach Zams, in diesem Sommer folgt das Anschlusss­tück des Weges von Zams nach Meran. In fünf Etappen bewältigen die Teilnehmer eine Gesamtstre­cke von 93 Kilometern, die es mit etwa 10.000 Höhenmeter­n im Anstieg und 8000 im Abstieg in sich hat. Die An- und Abreise in und aus der Alpen-Region

erfolgt mit der Bahn. Ein Bergführer begleitet die Wermelskir­chener Gruppe bei ihrer Tour, übernachte­t wird am Ende einer jeden Tages-Etappe in einer Berghütte. Jan Marquardt hat diese Teilstreck­en auf der Karte schon genauer angesehen: „Die Tages-Etappen sind dieses Mal etwas länger als in 2017.“In der Spitze kämen für die bergische Wandergrup­pe sechs bis sieben Stunden an reiner Geh-Zeit pro Tag zusammen, in Schnitt seien es etwa fünf Stunden pro Tag.

Die Pädagogen sehen in der Aktion über einen „schönen und besonderen Urlaub“hinaus einen Mehrwert für die Jugendlich­en: „Die Teilnehmer erleben mit allen Sinnen und stellen fest, wie gut es tut, Dinge zu Ende zu bringen.“Kolja Pfeiffer beschreibt es so: „Die Teilnehmer sind in der Gruppe ganz bei sich – es gibt kein Teilen von Fotos im Internet am Abend, denn in den Bergen gibt es keinen Handy-Empfang.“

Schon nach der Katt-Premieren-Wanderung in den Alpen habe sich der Sinn der sogenannte­n Erlebnis-Pädagogik auch im Nachhinein herausgest­ellt, denn die jugendlich­en „Gipfelstür­mer“kämen mit der Gewissheit „Ich kann etwas schaffen“nach Hause. „Das bewirkt Selbstvert­rauen, Ausdauer und Zielstrebi­gkeit – das überträgt sich in den Alltag“, ist Jan Marquardt überzeugt. Und Linda Bersch, die zum ersten Mal eine solch ausgiebige Bergwander­ung mitmacht, blickt aus: „Das ist eine tolle Sache, die bestimmt sehr inspiriere­nd ist.“

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FOTO: PRIVAT 2017 waren diese Jugendlich­en in den Alpen unterwegs. In diesem Sommer geht’s wieder los. Neun Plätze sind schon vergeben.
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FOTO: STEPHAN SINGER Die Vorbereitu­ngen laufen, die Vorfreude ist sichtbar (v.l.): Kolja Pfeiffer, Linda Bersch, Jan Marquardt und Lynn Hain sind schon auf der Suche nach passenden Wanderschu­hen.

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