Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Sana zieht positive Jahresbilanz für 2019
Gestiegene Fallzahlen, neues Personal und modernere Räume sorgen mit Blick auf 2020 für Zuversicht.
RADEVORMWALD Fürs Sana Krankenhaus war 2019 sehr ereignisreich. Vor allem die Mitarbeiter der Zentralen Notaufnahme (ZNA) hatten einige stressige Wochen. Vier Monate wurde im laufenden Betrieb renoviert, immer wieder musste umgezogen werden. „Dafür sind jetzt nicht nur Wände und Türen heller gestaltet, auch funktional und organisatorisch ist die ZNA modernisiert“, berichtet Sana-Pressesprecher Stefan Mülders. So sei die Ausstattung der bis zu fünf Behandlungsräume komplett erneuert worden, auch medizinische Geräte wurden teils gegen moderne ausgetauscht.
Eine wesentliche Neuerung ist der Ersteinschätzungsraum mit direktem Zugang zum Wartebereich. „Hier findet die Beurteilung der Schwere der Verletzung oder Erkrankung nach dem Manchester-Triage-System statt“, sagt ZNA-Leiterin Conny Gorr. Das MTS-System wurde Mitte der 1990er Jahre in Manchester entwickelt. „Das standardisierte MTS hat sich bewährt und kommt deshalb auch bei uns zur Anwendung“, sagt Dr. Martin Ulatowski, Chefarzt der Orthopädie/Unfallchirurgie. Die Einteilung lege fest, wie schnell ein Patient einen ärztlichen Kontakt benötige. Daraus ergebe sich oft eine andere Behandlungsreihenfolge als die nach dem Eintreffen der Erkrankten.
2019 wurden der Boden im OPTrakt saniert, die räumlichen Strukturen in der geriatrischen Fachabteilung optimiert, der Palliativ-Abschiedsraum neugestaltet und die Planungen für mehr Parkraum abgeschlossen. Im medizinischen Bereich wurde das Endoprothetikzentrum rezertifiziert; außerdem bekam die Klinik das PKV-Gütesiegel überreicht. „Auch das erfolgreiche Audit Beruf und Familie bescheinigt dem Krankenhaus erneut eine hohe Attraktivität als Arbeitgeber“, teilt Mülders mit.
Die Abteilung für Akutgeriatrie und Frührehabilitation wurde durch weitere Fachkräfte ergänzt und die Strukturen noch stärker den Behandlungsansprüchen
der älteren Patienten angepasst. Chefarzt Dursun Arslan ist sehr zufrieden. „Geriatrie steht im Fokus und ist nicht nur ein Anhängsel der übrigen Disziplinen“, sagt er. Mit der Ausbildung eigener Pflegekräfte will das Krankenhaus dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Neu ist Pflegedirektorin Roswitha Gross. „Es ist schwieriger geworden, Pflegekräfte zu finden. Aber inzwischen sind wir sehr gut aufgestellt, konnten die Besetzungsquote deutlich nach oben korrigieren“, sagt sie. Das alles wirkte sich positiv auf die Entwicklung aus. „Die Casemix-Punkte als Wirtschaftlichkeitsindikator für Krankenhäuser konnten um über drei Prozent gesteigert werden, was unter anderem auf die gute Entwicklung in der Geriatrie zurückzuführen ist“, berichtet Mülders. Hier stiegen die Fallzahlen um 21 Prozent. „In anderen Fachabteilungen unterlagen wir saisonalen Schwankungen, so sind die Patientenkontakte in der Notaufnahme stark abhängig von wetterbedingten Faktoren wie Glatteis oder Hitze“, sagt Klinik-Geschäftsführer Bernd Siegmund. „Insgesamt können wir mit der Entwicklung zufrieden sein. Wir blicken zuversichtlich auf die kommenden Monate, obwohl die Herausforderungen aufgrund der gesetzlichen Rahmenbedingungen immer größer werden.“
Mit den Baumaßnahmen für die neuen Mitarbeiterparkplätze sei im Frühjahr zu rechnen. Außerdem ist die Sanierung der funktionsdiagnostischen Räume in Planung. „Wir sind als kleines Krankenhaus in der Region sehr gut aufgestellt und vernetzt“, sagt Siegmund. „Für die medizinische Versorgung sind wir ein elementarer Bestandteil mit hoher Daseinsberechtigung.“
Sana engagiert sich zunehmend auch in der Zusammenarbeit von ambulanten und stationären Strukturen. So konnte zum Jahreswechsel der Weiterbetrieb der ehemaligen Praxis von Dr. Rüdiger Hopert als MVZ Sana Arztpraxen Radevormwald gesichert werden. Dr. Gisela Eilers-Lebro und Dr. Christian Jakobeit tragen seit 1. Januar die ärztliche Verantwortung im gastroenterologischen MVZ an der Kaiserstraße.