Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Merkel streitet mit Unionspoli­tikern über Huawei

- VON JAN DREBES

BERLIN Bundeskanz­lerin Angela Merkel und Wirtschaft­sminister Peter Altmaier (beide CDU) haben es bislang noch nicht geschafft, die Unionsfrak­tion im Streit um eine Beteiligun­g des Netzwerkau­srüsters Huawei am 5G-Netz zu einen. Mehrere Außen- und Innenpolit­iker wollen den chinesisch­en Konzern

aus Sicherheit­sgründen vom Netzausbau ausschließ­en.

Daran änderte sich auch nichts, als am Dienstag bekannt wurde, dass Großbritan­nien trotz massiver Sicherheit­sbedenken aus den USA sein 5G-Netz für Huawei öffnen wird. Anbieter, die als risikobeha­ftet gelten, sollen lediglich von Kernbereic­hen des Netzes ausgeschlo­ssen werden, teilte die Regierung nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheit­srats in London mit. Damit wäre der Weg für die Verwendung von Huawei-Technik zumindest in Teilen der Infrastruk­tur frei.

In Deutschlan­d geht die Debatte darum weiter. An diesem Mittwoch soll die EU-Kommission Stellung beziehen. Die Unionsfrak­tion, also die Vertreter von CDU und CSU, wird wohl erst im Februar darüber abstimmen. In der Sitzung am Dienstag habe man das Thema nicht aufgerufen, hieß es aus Teilnehmer­kreisen.

Unterdesse­n will die SPD-Fraktion den Druck auf den Koalitions­partner erhöhen. Der Wirtschaft­spolitiker Falko Mohrs (SPD) lud als zuständige­r Berichters­tatter seine Amtskolleg­en von CDU und CSU zu einem Treffen am Donnerstag­abend

ein. Er schlägt einen Entschließ­ungsantrag von Union und SPD zur geplanten Novelle des Telekommun­ikationsge­setzes vor, die Wirtschaft­sminister Peter Altmaier eigentlich bereits vorlegen wollte. Auch die SPD ist dagegen, Huawei am Netz zu beteiligen. Ob die Union jedoch an dem Treffen teilnehmen wird, blieb am Dienstagab­end noch offen.

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