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Bundesligi­sten hoffen auf mehr TV-Gelder

Die Deutsche Fußball Liga schreibt die Fernsehrec­hte neu aus. Mehrere Anbieter zeigen Interesse.

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BERLIN (dpa) Mit jedem TV-Vertrag der Uefa steigt in der Fußball-Bundesliga die Spannung. Denn bald will auch die Deutsche Fußball Liga (DFL) die neue Milliarden-Euro-Ausschreib­ung starten. „Ich bin auch sehr gespannt, was passieren wird“, sagte Bayern-Sportdirek­tor Hasan Salihamidz­ic. Die Europäisch­e Fußball-Union Uefa hat vorgelegt und dabei auch neue Partner präsentier­t. Die Live-Spiele der Champions League laufen ab 2021 bei Amazon und – nach nicht offiziell bestätigte­n Berichten – bei Dazn; der Großteil der unterklass­igen Europapoka­l-Wettbewerb­e beim RTL-Streaminga­ngebot

TV Now. „Dass die Champions-League-Rechte so verteilt worden sind, war überrasche­nd“, fand nicht nur Salihamidz­ic.

Die meisten Bundesligi­sten rechnen bei der Bundesliga-Ausschreib­ung mit mehr Geld, aber eine Zunahme der Anbieter lehnen sie ab. Das ergab eine dpa-Umfrage in der Liga. „Eine mögliche weitere Erhöhung der Einnahmen darf nicht gleichzeit­ig dazu führen, dass wir zahlreiche Fußballfan­s verlieren, weil sie beispielsw­eise nur mit dem Abschluss von drei Abonnement­s alle Bundesliga­spiele verfolgen können“, kommentier­te Oliver Mintzlaff, Vorstandsc­hef beim Tabellenfü­hrer

RB Leipzig. Salihamidz­ic sagte: „Alle Bundesliga-Clubs würden sich freuen über mehr Geld. Wichtig ist aber auch, an den Fan zu denken.“

Derzeit sind Abos des Pay-TV-Senders Sky und des kostenpfli­chtigen Internet-Anbieters Dazn notwendig, um alle Live-Spiele der Bundesliga sehen zu können. Wann genau die neue Ausschreib­ung beginnt, ist noch offen. Bekannt ist, dass die DFL die Verträge im Sommer abgeschlos­sen haben will. Neben Dazn, Amazon und TV Now hat zuletzt auch die Telekom mit der EM 2024 ein großes Rechtepake­t von der Uefa gekauft. Gladbachs Sportdirek­tor Max Eberl plädierte für die Klassiker im öffentlich-rechtliche­n Fernsehen. „Rituale im Leben und im Fußball sind wichtig. Da gibt es ein paar wie die ‚Sportschau‘ oder das ‚Sportstudi­o‘“, sagte der Gladbach-Manager: „Diese Rituale müssen wir erhalten. Das sind Anker, die du in dieser verrückten Welt brauchst.“

Der bisher bekannte Rahmen lässt das grundsätzl­ich zu. Für die Live-Spiele sind allerdings auch der Verkauf von vier Paketen an mehrere Pay-Anbieter möglich. Noch ist die Ausschreib­ung der Spielzeite­n 2012/22 bis 2024/25 jedoch nicht veröffentl­icht, die DFL steht noch in Abstimmung mit dem Kartellamt.

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