Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

A 1 – Infotafel für Asiatische­s Museum möglich

Es gibt ganz spezielle Kriterien, um eine „touristisc­he Unterricht­ungstafel“an der Autobahn 1 zu bekommen. Das Wülfingmus­eum erfüllt sie nicht.

- VON JOACHIM RÜTTGEN

RADEVORMWA­LD Wer Touristen anlocken möchte, muss Werbung für sich und sein Angebot machen. So geht es auch den Museen in der Stadt, wovon mindestens zwei auch überregion­al von Bedeutung sind. Deshalb hat der Ausschuss für Kultur, Tourismus und Verkehr die Verwaltung beauftragt, Informatio­nen über das Verfahren, die Konzeption, das Aufstellen und die Unterhaltu­ng sogenannte­r „Touristisc­her Unterricht­ungstafeln“an der Autobahn 1 zum Wülfingmus­eum in Dahlerau und zum Museum für Asiatische Kunst in Sieplenbus­ch einzuholen.

Ergebnis: Solche Hinweissch­ilder kommen nach den derzeit geltenden Regelungen nur für besonders bedeutsame Ziele in Betracht, die von der Anschlusss­telle der A 1 nicht mehr als Luftlinie zehn Kilometer entfernt sind, heißt es in einer Informatio­nsvorlage für den Fachaussch­uss. Zudem müssten die Objekte, auf die hingewiese­n werden soll, weitere Kriterien erfüllen:

permanente, ganzjährig­e öffentlich­e Zugänglich­keit

mit üblichen täglichen Öffnungsze­iten befestigte Zufahrtsst­raße ausreichen­den Parkraum mit verkehrssi­cherem Fußweg zum Ziel

generell verkehrssi­chere Zugänglich­keit der Einrichtun­g

Außerdem werden weitere Informatio­nen abgefragt, zum Beispiel die jährlichen Besucherza­hlen. Die Verwaltung kommt in ihrer Informatio­n für die Ausschussm­itglieder zu dem Schluss, dass nach derzeitige­m Erkenntnis­stand nur das Asiatische Museum alle Kriterien erfüllt. Das Wülfingmus­eum öffnet zum Beispiel nicht täglich.

Und es wird das mögliche weitere Vorgehen erläutert, über das der Ausschuss entscheide­n muss. Den formlosen Antrag muss die Stadt bei der Bezirksreg­ierung Düsseldorf stellen. Die Behörde ist zuständig für den betroffene­n Abschnitt an der A1. Ein Beratergre­mium beim Landesbetr­ieb Straßen.NRW mit Vertretern aus Wirtschaft, Kultur und Landschaft, Tourismus, Landesbetr­ieb und Verkehrsmi­nisterium entscheide­t über die Ausschilde­rungs-Würdigkeit.

Die nächste Sitzung des Gremiums findet voraussich­tlich im Oktober

statt. Fest steht, dass auf jeder Tafel nur ein Ziel angegeben werden darf, vor jedem Autobahnan­schluss sind maximal zwei touristisc­he Hinweise erlaubt. Die Stadt hat bereits Kontakt mit der Bezirksreg­ierung aufgenomme­n und erfahren, dass zum jetzigen Zeitpunkt grundsätzl­ich nur ein Standort vor der Anschluss-Stelle Remscheid-Lennep in Fahrtricht­ung Dortmund verfügbar wäre. „In der Gegenricht­ung sind die Kapazitäte­n bereits ausgeschöp­ft“, teilt die Verwaltung mit.

Die Kosten für die Hinweissch­ilder müsste die Stadt tragen: Zwei Tafeln kosten 10.000 bis 15.000 Euro – inklusive Layout. Hinzu kommen Gebühren für einen Gestattung­svertrag mit der Bezirksreg­ierung für zehn Jahre von 3000 Euro, der eventuell kostenpfli­chtig verlängert werden kann. Ansonsten müsste die Stadt die Tafeln auf eigene Kosten wieder demontiere­n. Das müsste sie auch, wenn das touristisc­he Ziel entfällt. Hinzu kommen auch noch die Kosten für die weiterführ­ende Beschilder­ung nach Verlassen der Autobahn, teilt die Verwaltung mit. Ob es Möglichkei­ten gibt, sich eine solche Maßnahme fördern zu lassen, konnte nicht ermittelt werden.

„Es besteht daher die Möglichkei­t, den Antrag an die Bezirksreg­ierung auf Genehmigun­g von touristisc­hen Unterricht­ungstafeln für das Asiatische Museum zu stellen. Damit verbunden ist eine Kostenüber­nahmeerklä­rung im Falle der Umsetzung“, schreibt die Stadtverwa­ltung.

 ?? FOTO: DPA / MONTAGE: PODTSCHASK­E GRAFIK: FERL (ARCHIV) ?? So könnte die Hinweistaf­el für das Asiatische Museum in Sieplenbus­ch an der Autobahn 1 aussehen.
Schöner Hinweis, aber das Wülfingmus­eum erfüllt nicht alle Kriterien.
FOTO: DPA / MONTAGE: PODTSCHASK­E GRAFIK: FERL (ARCHIV) So könnte die Hinweistaf­el für das Asiatische Museum in Sieplenbus­ch an der Autobahn 1 aussehen. Schöner Hinweis, aber das Wülfingmus­eum erfüllt nicht alle Kriterien.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany